Fester Grund christlicher Lehre. Ein Hilfsbuch zum ... - Licht und Recht
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46 Erklärung der Artikel des christlichen Glaubens.<br />
Sage mir nun her, was ist in einer Summe der Nutzen, den die Gläubigen haben aus der<br />
Salbung Christi?<br />
Dies ist die Summe, wie die Schrift sagt, daß Christus ohne Maß mit dem heiligen Geiste gesalbt<br />
ist, auf daß wir Alle aus seiner Fülle schöpfen. 179 Und daß Alles, was er für geistliche Gaben hat,<br />
nicht allein sein, sondern auch unser sei.<br />
Weil du gesagt hast, warum der Sohn Gottes, im Fleische offenbaret, Christus, das ist ein<br />
Gesalbter, genannt wird, so zeige nun auch an, warum wir Christen genannt werden?<br />
Die Gläubigen sind zuerst in Antiochien Christen genannt worden, zuvor wurden sie Brüder genannt,<br />
darum, daß sie durch den Glauben Brüder des Sohnes Gottes sind, wie er selbst sagt: 180 „Gehet<br />
hin zu meinen Brüdern <strong>und</strong> saget ihnen, ich fahre auf zu meinem Gott <strong>und</strong> zu eurem Gott, zu<br />
meinem Vater <strong>und</strong> zu eurem Vater.“ Also sind wir wahrhaftig Brüder Jesu Christi, die wir an ihn<br />
glauben.<br />
Christen werden wir genannt darum, daß wir glauben an Christum <strong>und</strong> auf seinen Namen getauft<br />
sind, <strong>und</strong> eben der Glaube an Christum ist die Salbung, die wir von Christo empfangen haben, <strong>und</strong><br />
die bei uns bleibet in Ewigkeit, wie Johannes lehret. 181 Mit welcher Salbung wir durch Christum,<br />
unsern lieben Gott, gesalbt sind zu Königen, Priestern <strong>und</strong> <strong>Lehre</strong>rn, als Glieder Christi des Herrn,<br />
die da Gemeinschaft haben an den geistlichen Gaben ihres Hauptes Christi, nach dem Maß, das<br />
Gott weiß, einem Jeden insonderheit, <strong>und</strong> dem ganzen Leib der Kirche dienlich sind. 182 Deshalb sollen<br />
wir diesen herrlichen Zunamen, daß wir Christen genannt werden <strong>und</strong> auch sind, bedenken, daß<br />
wir nämlich nicht mehr im Reich des Teufels, sondern im Reich Christi sind, daß er uns durch den<br />
Glauben <strong>und</strong> das Zeugnis der heiligen Taufe mit seinem heiligen Geiste gesalbt hat:<br />
Erstlich, daß wir jetzt als seine Glieder durch die Kraft Christi, der in uns regieret, mit freiem<br />
Gewissen in diesem Leben wider die Sünde <strong>und</strong> den Teufel streiten sollen, <strong>und</strong> hernach in Ewigkeit<br />
mit Christo über alle Kreaturen werden herrschen. (Röm. 6)<br />
Zweitens auch, dieweil unser Leib <strong>und</strong> unsere Seele durch sein Opfer geheiliget sind, daß wir<br />
uns selbst, samt Allem, was er uns gegeben hat, ihm <strong>zum</strong> heiligen Dankopfer aufopfern, <strong>und</strong>, als die<br />
von Gott gelehret sind, einander erbauen, <strong>und</strong> den Namen Christi mit öffentlichem Bekenntnis preisen,<br />
welches Gott dem Vater durch Jesum Christum angenehm ist. 183<br />
Wozu dienen die nachfolgenden Worte: Seinen eingebornen Sohn, unsern Herrn.<br />
Daß unser Glaube versichert sei der überschwenglich großen Liebe Gottes gegen uns, welche<br />
weit übertrifft aller Kreaturen Liebe, „damit Gott uns also geliebet hat, daß er seinen eingebornen<br />
Sohn gab, auf daß Alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben<br />
haben.“ 184 „Daher ist offenbar die Liebe Gottes gegen uns, daß Gott seinen eingebornen Sohn in die<br />
Welt gesandt hat, daß wir durch ihn sollen leben.“ 185 Also lernen wir ans diesem Artikel, daß Gott<br />
nicht allein mit Verheißungen <strong>und</strong> seinem teuren Eid mit uns handelt, sondern auch mit der Tat, indem<br />
er seinen Sohn mit der Tat in diese Welt sendet, läßt ihn Mensch werden <strong>und</strong> gibt ihn in den<br />
179 Joh. 1,16<br />
180 Joh. 20,17<br />
181 1. Joh. 2,27<br />
182 Eph. 1,23. u. 4,11<br />
183 Mark. 8,38; Luk. 9,26<br />
184 Joh. 3,16<br />
185 1. Joh. 4,9