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Fester Grund christlicher Lehre. Ein Hilfsbuch zum ... - Licht und Recht

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232 Die <strong>Lehre</strong> vom heiligen Abendmahls nach dem Heidelberger Katechismus.<br />

2) In den Fragen 75 bis 81 ist unser Lehrstück selbst abgehandelt. Vorauf kommt die der Frage<br />

69 ganz parallele Nachweisung, daß das heilige Nachtmahl abbilde <strong>und</strong> versiegele die Gemeinschaft<br />

des Gläubigen an dem Kreuzesopfer Jesu Christi <strong>und</strong> dessen Gütern. Vergl. Fr. 75, 76, 77.<br />

Hierauf folgt die Widerlegung der römischen <strong>und</strong> lutherischen Doktrin, daß also Brot <strong>und</strong> Wein weder<br />

in Leib <strong>und</strong> Blut Christi verwandelt werden, noch daß in dem Brote <strong>und</strong> Weine Leib <strong>und</strong> Blut<br />

Christi sei – mit einem Worte, daß die Zeichen nicht selbst die himmlische Sache sind <strong>und</strong> haben.<br />

Frage 80 setzt dann den Unterschied der Messe <strong>und</strong> des heiligen Nachtmahles auseinander, wodurch<br />

wir folgende Gegenüberstellung erhalten.<br />

Nachtmahl:<br />

Messe:<br />

Durch das einmal vollbrachte Kreuzesopfer<br />

Jesu Christi sind die Gläubigen vollendet, haben<br />

sie vollkommene, ewig gültige Vergebung.<br />

Matth. 26,28; Hebr. 10,10.18; 9,12.25.26; 7,27.<br />

Durch den heiligen Geist werden wir im<br />

Abendmahle Christo eingeleibet <strong>und</strong> auf diese<br />

Weise werden wir auch durch die Kräfte des<br />

leiblich verklärten Menschensohnes genährt, 1.<br />

Kor. 10,16; Joh. 6,56.63.<br />

Der wahre Leib Christi selbst ist so weit von<br />

dem Abendmahl entfernt, als der Himmel von<br />

der Erde, denn er ist jetz<strong>und</strong> nicht auf Erden,<br />

sondern zur <strong>Recht</strong>en des Vaters im Himmel bis<br />

er wiederkommt <strong>und</strong> soll nicht im Brote gesucht<br />

oder angebetet werden, sondern im Himmel. 1.<br />

Kor. 11,25.26; Kol. 3,1; Joh. 6,62.<br />

Zur Vergebung der Sünden ist außer <strong>und</strong> neben<br />

dem Kreuzesopfer nötig, daß Christus auf<br />

unblutige Weise täglich von den Priestern geopfert<br />

werde.<br />

Speisung mit dem Leibe Christi ist nur durch<br />

das mündliche Essen des Leibes <strong>und</strong> Blutes<br />

Christi möglich, welche durch die priesterliche<br />

Verwandlung des Brotes <strong>und</strong> Weines entstehen<br />

<strong>und</strong> im Abendmahl dargereicht werden unter der<br />

Scheingestalt einer Hostie.<br />

Die Hostie ist Christus selbst auch außer dem<br />

heiligen Abendmahl <strong>und</strong> bleibt Christus, so lange<br />

die Gestalt der Hostie nicht verweset. Darum<br />

muß die Hostie angebetet werden.<br />

Diese bekannte <strong>und</strong> in der ersten Ausgabe des Katechismus nicht befindliche Frage schließt mit<br />

der Anklage auf Abgötterei. 748<br />

Als vierten Punkt hebt der Katechismus den Zweck des heiligen Sakramentes hervor <strong>und</strong> lehrt<br />

für wen dasselbe eingesetzt sei. Zwei Klassen von Tischgenossen werden unterschieden die Würdigen<br />

<strong>und</strong> die Unwürdigen.<br />

a) Die Würdigen sind: i) Solche die sich selbst mißfallen, also Bußfertige sind, <strong>und</strong> geistlich<br />

Traurige über ihre Sünden. ii) Gläubige, welche sich mit festem Vertrauen die vollgültige Genugtuung<br />

Jesu Christi im Glauben aneignen. Gal. 2,20; 1. Kor. 11,26. iii) Solche, die von dem heiligen<br />

Verlangen erfüllt sind, mehr <strong>und</strong> mehr ihren Glauben zu stärken in der Liebe <strong>und</strong> in dem Gehorsam<br />

gegen Gott zu wachsen, überhaupt ihr ganzes Leben zu bessern. 749<br />

748 Vergl. Altingii Analysis exegetica Cat. Palat. p. 48. Er bemerkt gegen die Lutherischen: Valet contrarium contra Lutheranos.<br />

Si Christus corporaliter praesens in pane et qui θεανθροπος, quem, hac propter omnipraesentem volunt<br />

quod ad humanam naturam utique ibi est adorandus aeque ac in coelo, quod cum censeant fore idolatricum, utique<br />

confitentur absentiam corporelam Christi.<br />

749 Coccej. Cat. Heidelb. Explic. pag. 54: Ratio est, quia fides, quae est absque hoc desiderio, proposito ac studio non<br />

est vera conversio ad Deum; sed tantum amor impunitatis et persuasio de ea, etiamsi homo maneat in suis peccatis,<br />

quae fides mortua appellatur Jac. 2,17. – – – Non credunt verbo Dei, sed suis somniis. Nam imprimis non credunt

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