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Fester Grund christlicher Lehre. Ein Hilfsbuch zum ... - Licht und Recht

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74 Erklärung der Artikel des christlichen Glaubens.<br />

die ihm durch das Urteil Gottes zuerkannt waren, 315 frei <strong>und</strong> ledig, das ist, gerecht gesprochen wäre.<br />

Denn gleichwie er nicht ins Leben hat können auferstehen, wenn nur eine Sünde von aller Gläubigen<br />

Sünden, die sämtlich auf ihn geworfen waren, unbezahlt geblieben wäre, 316 also hätte er viel<br />

weniger in das höchste <strong>Licht</strong>, zu welchem nichts Unreines kommen mag, ja in welchem Gott sich<br />

den heiligen Engeln gibt anzuschauen, doch also, daß sie vor großer Herrlichkeit <strong>und</strong> Klarheit ihre<br />

Angesichter bedecken, können hineingehen, es wäre denn Sache, daß er zuvor durchaus wäre gerecht<br />

gesprochen gewesen von allen unsern Sünden, <strong>und</strong> wir in ihm, dieweil er in unserm Namen<br />

aufgefahren ist. Christus spricht: 317 „Der heilige Geist wird die Welt strafen um die Gerechtigkeit,<br />

darum daß ich zu dem Vater gehe, <strong>und</strong> ihr mich hinfort nicht sehen werdet.“ Denn gleichwie der<br />

Hohepriester nicht durfte in das Allerheiligste hineingehen ohne Blut für seine <strong>und</strong> des Volkes Sünden,<br />

318 also hätte unser rechter Hoherpriester, Christus, nicht in das wahre Heiligtum, nämlich in den<br />

Himmel selbst (dessen das andere nur ein Vorbild war), können hinein gehen, es wäre denn, daß er<br />

zuvor für unsere Sünden, die er auf sich genommen, hätte genug getan, wie klärlich stehet Hebr. 1,3<br />

u. 9,7.11.12. Derhalben, dieweil Christus durch sein eigen Blut hineingehet in das Heiligtum, das<br />

nicht mit Händen gemacht ist, in den Himmel selbst, ist’s eine gewisse Überzeugung, oder damit<br />

wird die Welt gewaltig überzeuget, daß durch Christus zuwege gebracht sei die ewige Gerechtigkeit,<br />

wie Daniel hat geweissaget. 319<br />

Zweitens ist nicht allein das ein Zeugnis unserer Gerechtigkeit, daß Christus einmal in das höchste<br />

Heiligtum eingegangen ist, sondern auch, daß er selbst bleibet <strong>und</strong> erscheinet vor dem Vater<br />

ohne Unterlaß in unserm Namen, ist eine immerwährende Vollziehung <strong>und</strong> Vollstreckung oder Fortgang<br />

unserer Gerechtigkeit; weil er nämlich in Kraft seines einigen Opfers, damit er in Ewigkeit unsere<br />

Sünden an seinem Leibe abgetilgt, gerecht erscheinet ohne Unterlaß vor dem Angesichte Gottes.<br />

Hebr. 9,24: „Christus ist nicht eingegangen in das Heiligtum so mit Händen gemacht (welches<br />

ein Gegenbild ist des wahren Heiligtums), sondern in den Himmel selbst, zu erscheinen vor dem<br />

Angesicht Gottes für uns.“ Es wird aber von diesem Erscheinen Christi vor dem Angesicht Gottes<br />

weiter gelehret werden, wenn wir werden das Sitzen zur <strong>Recht</strong>en Gottes erklären.<br />

Dieweil aber auch zuvor unserer Gerechtigkeit in Christo Meldung geschehen ist im Tod<br />

<strong>und</strong> in der Auferstehung Christi, so wollte ich gerne von dir wissen, welcher Gestalt der Tod,<br />

die Auferstehung Christi, seine Himmelfahrt <strong>und</strong> Sitzen zur <strong>Recht</strong>en Gottes zu der <strong>Recht</strong>fertigung<br />

des Glaubens dienen?<br />

Der Gehorsam des Todes Christi ist eben das Ding, das den Gläubigen zur vollkommenen Gerechtigkeit<br />

von Gott zugerechnet wird. Denn mit demselben Gehorsam bezahlt er für unsere Sünden;<br />

<strong>und</strong> obschon die Bezahlung nicht von uns, sondern in Christo geschieht, wie denn der Gehorsam,<br />

den Christus leistet, nicht in uns, sondern in Christo ist, so wird uns doch die Bezahlung oder<br />

der Gehorsam Christi durch Gottes freies Geschenk <strong>und</strong> Gnade zugerechnet, als wenn wir es selbst<br />

vollbracht hätten, <strong>und</strong> wird von uns durch den Glauben an die Verheißung Gottes, die uns solches<br />

Geschenk anbietet, angenommen. 320<br />

315 2. Kor. 5,21<br />

316 Röm. 6,23<br />

317 Joh. 16,10<br />

318 Hebr. 7,27<br />

319 Dan. 9,24<br />

320 Röm. 5,17.19

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