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Fester Grund christlicher Lehre. Ein Hilfsbuch zum ... - Licht und Recht

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76 Erklärung der Artikel des christlichen Glaubens.<br />

he, dies ist eben das Ding oder die Bezahlung, um welcher willen wir von aller Anklage oder Beschuldigung<br />

<strong>und</strong> Verdammnis gerecht <strong>und</strong> frei gesprochen werden, nämlich der Tod Christi.) Ferner<br />

spricht er: „Ja der auch auferwecket ist“ (welches ein gewisses Zeugnis ist, daß derselbige Tod genugsam<br />

gewesen ist <strong>zum</strong> vollkommenen Abtrag <strong>und</strong> zur Gerechtmachung von unsern Sünden, sonst<br />

hätte er im Tod müssen bleiben, als dem die Schuld, die er auf sich geladen, zu schwer gewesen<br />

wäre), „der auch ist zu der <strong>Recht</strong>en Gottes“ (welches noch ein vortreffliches Zeugnis ist, daß das<br />

Gefängnis der Sünden <strong>und</strong> Verdammnis überw<strong>und</strong>en sei, also daß wir nun von derselben durch<br />

Christum gerechtfertigt <strong>und</strong> befreiet sind, 329 „welcher uns auch vertritt.“ Dieweil er sagt: „welcher<br />

auch“, zeigt er an, daß noch eine andere Bekräftigung unsrer <strong>Recht</strong>fertigung von Sünden sei, über<br />

die nächstvorgehende: daß er nämlich zur <strong>Recht</strong>en Gottes sei, dahin er nicht hätte kommen mögen,<br />

er wäre denn zuvor von unsern Sünden gerecht gesprochen gewesen, <strong>und</strong> dazu auch uns vertrete,<br />

dieweil er nämlich in Kraft des einigen Opfers in Ewigkeit vor Gott gerecht erscheint für uns; <strong>und</strong><br />

ist also das beharrliche Bleiben zur <strong>Recht</strong>en Gottes <strong>und</strong> das Erzeigen vor dem Vater ein ewiger Fortgang<br />

<strong>und</strong> eine Handhabung unsrer <strong>Recht</strong>fertigung von Sünden.<br />

So führet uns derhalben der Apostel durch diese vier Staffeln zu solcher hohen, gewaltigen Erkenntnis<br />

der gnädigen <strong>Recht</strong>fertigung, damit nicht wir uns selbst, sondern Gott in Christo uns gerecht<br />

spricht von allen Sünden, <strong>und</strong> in so gewaltigen Gründen gegr<strong>und</strong>festet, daß auch keine Anklage<br />

wider die Gläubigen mehr Platz haben könne vor dem Gericht Gottes. So durchaus vollkommen<br />

<strong>und</strong> ewig ist unsere Gerechtmachung von Sünden in Jesu Christo. Ja, daß auch der Apostel endlich<br />

allen Engeln <strong>und</strong> Kreaturen gleichsam 330 trotzet, 331 daß sie uns scheiden sollten von der Liebe Gottes,<br />

die in Jesu Christo, unserm Herrn, ist.<br />

Welches ist der andere Nutzen der Himmelfahrt Christi?<br />

Daß Christus das himmlische Erbgut von allen seinen Brüdern wegen eingenommen, daß wir<br />

nun Christi Fleisch (welches unser Fleisch ist) im Himmel zu einem sichern Pfand haben, daß er, als<br />

das Haupt, uns, seine Glieder, auch zu sich werde hinauf nehmen, wie er verheißen hat: 332 „In meines<br />

Vaters Haus sind viele Wohnungen. Wenn es nicht wäre, so wollte ich zu euch sagen: ich gehe<br />

hin, euch die Stätte zu bereiten, <strong>und</strong> ob ich hinginge, euch die Stätte zu bereiten, will ich doch wiederkommen<br />

<strong>und</strong> euch zu mir nehmen, auf daß ihr seid, wo ich bin.“ Desgleichen: 333 „Vater, ich will,<br />

daß wo ich bin, die auch bei mir seien, die du mir gegeben hast, daß sie meine Herrlichkeit sehen,<br />

die du mir gegeben hast.“<br />

Welches ist der dritte Nutzen?<br />

Gleichwie Christus unser Fleisch <strong>und</strong> Blut, das er von uns angenommen, hinauf in den Himmel,<br />

<strong>zum</strong> gewissen Pfand unsrer Himmelfahrt, gesetzt hat; also hat er uns auch herwiederum ein anderes<br />

Gegenpfand, welches er nicht von uns, sondern vom Vater empfangen hat, herab gesandt, nämlich<br />

seinen heiligen Geist, daß derselbe in unserm Leib <strong>und</strong> unsrer Seele solle wohnen, <strong>und</strong> als ein unzertrennliches<br />

Band sein zwischen dem Haupt, das im Himmel ist <strong>und</strong> uns, seinen Gliedern, die auf<br />

Erden sind, <strong>und</strong> uns versickerte als ein Pfandschilling des ewigen Erbguts in dem Himmel. 334 „Ich<br />

will den Vater bitten, <strong>und</strong> er soll euch einen andern Tröster, geben, daß er bei euch bleibe in Ewig-<br />

329 Eph.4,8<br />

330 Olevian: „gleich als“. D. H.<br />

331 Röm. 8,35-39<br />

332 Joh. 14,2,3<br />

333 Joh. 17,24<br />

334 Joh. 14,16

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