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Fester Grund christlicher Lehre. Ein Hilfsbuch zum ... - Licht und Recht

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Erklärung der Artikel des christlichen Glaubens. 107<br />

erschaffen wird in Christo zu guten Werken, nicht zu verdienen, sondern sich dankbar zu erzeigen,<br />

wie dies das Wort Gottes bezeugt Eph. 2,4-6 etc.: „Gott, der da reich ist von Barmherzigkeit durch<br />

seine große Liebe, damit er uns geliebet hat, da wir tot waren in den Sünden, hat er uns samt Christo<br />

lebendig gemacht (denn aus Gnaden seid ihr selig worden) <strong>und</strong> hat uns samt ihm auferwecket <strong>und</strong><br />

samt ihm in die himmlischen (Orte) gesetzt in Christo Jesu, auf daß er erzeigte in den zukünftigen<br />

Zeiten den überschwenglichen Reichtum seiner Gnade durch seine Güte über uns in Christo Jesu.<br />

Denn aus Gnaden seid ihr selig worden durch den Glauben, <strong>und</strong> dasselbige nicht aus euch, Gottes<br />

Gabe ist es, nicht aus den Werken, auf daß sich nicht Jemand rühme. Denn wir sind sein Werk, geschaffen<br />

in Christo Jesu zu guten Werken, zu welchen Gott uns zuvor bereitet hat, daß wir darin<br />

wandeln sollen.“ 452<br />

Von der ersten Wohltat, die wir von Christo haben durch den Glauben, wollen wir erstlich<br />

handeln, nämlich von der <strong>Recht</strong>fertigung des Glaubens, <strong>und</strong> sage her, was heißt, vor Gott gerechtfertigt<br />

werden durch die Werke, <strong>und</strong> was heißt gerechtfertigt werden durch den Glauben<br />

umsonst?<br />

Es kann Niemand bei Gott wohnen, er sei denn gerecht <strong>und</strong> unschuldig vor ihm. 453 So ist der gerecht<br />

vor Gott durch die Werke, in dessen Natur, Leben, Gedanken, Worten <strong>und</strong> Werken eine solche<br />

Heiligkeit <strong>und</strong> Gerechtigkeit erf<strong>und</strong>en wird, daß Gott ihn nicht zu ziehen oder zu beschuldigen, daß<br />

er sein ganzes Leben lang wider einiges seiner Gebote gesündiget, oder auch einige angeborne Sünde<br />

habe. Denn wo er wider eines oder mehr gesündiget, so ist er nicht mehr gerecht durch seine<br />

Werke, wie Gott selbst das Urteil schon gesprochen hat: 454 „Verflucht sei Jedermann, der nicht<br />

bleibt in Allem dem, das geschrieben stehet im Buch des Gesetzes, daß er’s tue.“<br />

Dagegen wird der Gerechte durch den Glauben, der so viel Jammer <strong>und</strong> Elend von Sünden bei<br />

sich befindet (wie denn ein Jeder befinden wird, der sich nicht selbst betrügen will durch Gleißnerei),<br />

455 daß er durch seine Werke vor Gott nicht gerecht noch unschuldig ist, sondern vertrauet, daß<br />

Gott auf einmal alle seine Sünden <strong>und</strong> Ungerechtigkeit in Ewigkeit an Christo gestraft <strong>und</strong> auf einmal<br />

Bezahlung genommen habe von seinem Sohne Christo für alle unsere Sünden, <strong>und</strong> daß er in<br />

Ewigkeit keine andere Bezahlung von uns will fordern. 456 Da nämlich Christus von unsertwegen<br />

dem Vater ist gehorsam worden bis <strong>zum</strong> Tod des Kreuzes. Und dieser Gehorsam Christi, der nunmehr<br />

einem jeden Gläubigen frei aus Gnaden geschenkt ist, als hätte er selbst Alles gelitten, <strong>und</strong><br />

den Gehorsam vollbracht an Leib <strong>und</strong> Seele, den Christus für ihn geleistet hat, ist allein des gläubigen<br />

Herzens vollkommene Gerechtigkeit vor Gott, Röm. 5,19: „Denn gleichwie durch eines Menschen<br />

Ungehorsam viele Sünder worden sind; also auch durch eines Gehorsam werden viele Gerechte.“<br />

Ebenso 2. Kor. 5,14: „Dieweil <strong>Ein</strong>er für Alle gestorben ist, so sind sie Alle gestorben“ etc.<br />

Und bald danach (V. 21): „Gott hat den, der von keiner Sünde wußte, für uns zur Sünde gemacht,<br />

auf daß wir würden in ihm die Gerechtigkeit Gottes.“ Wie nun Christus, der Gerechte, ein Sünder<br />

worden ist, also sind wir Sünder gerecht worden. Nun ist aber Christus also ein Sünder worden, <strong>und</strong><br />

zur Sünde gemacht am Kreuz, nicht daß er Sünde in ihm hätte, sondern daß er fremde Sünde auf<br />

sich genommen <strong>und</strong> dafür ein Opfer worden ist. Derhalben werden wir auch gerecht gemacht vor<br />

Gott, nicht daß wir in uns selbst die Gerechtigkeit hätten, die vor Gottes Gericht bestehen könnte<br />

(sonst wäre Christus vergeblich gestorben), sondern daß die Gerechtigkeit Christi, die er uns mit<br />

452 Vergl. Luk.1,72-79<br />

453 1. Petr. 1,16; Ps. 15<br />

454 5. Mos. 27,26<br />

455 Röm. 7,24; Luk. 18,11<br />

456 Hebr. 9,12

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