Fester Grund christlicher Lehre. Ein Hilfsbuch zum ... - Licht und Recht
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228 Wort <strong>und</strong> Sakrament.<br />
Alle entschieden reformierten <strong>und</strong> vom Staate unabhängigen Gemeinden verbanden sich zu einem<br />
gemeinsamen Synodalverbande <strong>und</strong> bildeten ihre Institution zur Bewahrung einer in <strong>Lehre</strong> <strong>und</strong><br />
Wandel reinen Kirche auf diesen Synoden weiter aus. Auch die frankfurter Reformierten gehörten<br />
zu dieser gesegneten Verbindung. Besonders wichtig waren für diese Reformierten die Synoden von<br />
Wesel (1568) <strong>und</strong> Emden (1571), Die Bestimmungen der letztern <strong>und</strong> der herboner Synode über die<br />
Kirchenzucht mögen hier als Beispiele <strong>und</strong> Belege folgen,<br />
Synodus Emdana anni 1571.<br />
Von der Disciplin <strong>und</strong> Straff dero kirchen.<br />
25. Wir erkennen auch das die Disciplin <strong>und</strong> Straffe der kirchen in allen kirchen zu halten <strong>und</strong><br />
derhalben etc.<br />
26. So aber Jemand in reinigkeit der lehr irret, oder in Heiligkeit des wandels sündiget, so das<br />
heimlig <strong>und</strong> von gemeinen ergernis verborgen ist, soll die Regel gehalten werden, wie unser her<br />
Christus offentlig beschreibet. Matth. 18.<br />
27. Und darumb solln die heimliche s<strong>und</strong>en deren, so nach besonderer beschehener vermanungh<br />
durch zwey, oder drei zeugen angestellet <strong>und</strong> sich derohalben bereuwen theten, ahn das Consistorium<br />
nicht gebracht werden, die heimliche S<strong>und</strong>er aber, so dem gemeinen nutz, oder der kirchen<br />
schweren Verderb zu bringen, als sind Verrätherey, verfurungh der Seeln, soln dem Dhiener vermeldet<br />
werden, das mit desselben rhadt, was in der Sachen zu thun, versehen werde.<br />
28. So Jemand in heimlichen S<strong>und</strong>en zweyer oder dreyer vermanen nicht horete, oder fünften offentliche<br />
s<strong>und</strong>en begienge, sol dem Conststorio (-Presbyterio) angegeben werden.<br />
29. Die S<strong>und</strong>en, so ihrer natur offenbar, oder die umb der verachtungh der kirchen vermanungen<br />
sind offenbar worden, sollen auch offentlich versonet werden, nicht nach eines oder zweier, sondern<br />
nach des ganzen Consistorii (-Presbyterii) erkennen <strong>und</strong> das dero gestalt <strong>und</strong> maß, wie eine jederen<br />
kirchen am nutzlichsten kann erachtet werden.<br />
30. Der aber halzstarrig des Consistorii vermanungh verwirffet, soll von der gemeintschaft des<br />
Nachtmals abgehalten werden, Und so derselbe also abgehalten nach vielen ermahnungen kein zeichen<br />
der Buße gebe, soll mit ihme <strong>zum</strong> Bann geschritten werden.<br />
31. Der Diener soll von der Cantzel den halzstarrigen S<strong>und</strong>er vermahnen, die s<strong>und</strong>e auslegen <strong>und</strong><br />
die überwiesene mit seinem Dhienst <strong>und</strong> Ampt vom Nachtmal abgehalten <strong>und</strong> doch mit fleißigem<br />
vermahnen erklieren. Sol auch die Gemeinde vor solchen unbußfertigen s<strong>und</strong>er ernstlich zu bitten<br />
ermanen, ehe, <strong>und</strong> zuvor sie zu entlicher straffe Artznei zu schreiten gedrungen werde. Und solcher<br />
vermanungen sollen drey geschehen. In der Erster soll der S<strong>und</strong>er, darmit seiner etwas verschonet,<br />
nicht genennet werden. In der zweiten sol er genennet werden. In der dritten soll der Gemeinden angezeigt<br />
werden, daß er (so er sich nicht bekert) zu verbannen sei, auff das er, so er anders halzstarrig<br />
verbleibt semptlich mit der gemein stillschweigendem Consentz verbannet werde. Die zeit <strong>und</strong> weil,<br />
so den zweien Vermanungen, so zwischen dem Verlaufs zugelassen werden, sollen stan in erkenntnuß<br />
des Consistorrii (Presbyterii). Und da er durch dise Dhienst <strong>und</strong> Mittel zur bekehrung nicht<br />
konne gleidt werden, soll Solchen halzstarrigen s<strong>und</strong>er Verbannungh, <strong>und</strong> Abschneidung vom Leib<br />
der kirchen vor der Gemein offentlich ausgesprochen <strong>und</strong> erkannt werden. Darnach soll der Dhiener<br />
den brauch, <strong>und</strong> endt des Banns ihm weiter erkleren <strong>und</strong> die glaubigen vermanen, das sie mit dem<br />
verbannten keine freuntliche, noch unnothige gemeinschaft haben, sondern seine gesellschaft meiden<br />
mit dem s<strong>und</strong>erlichen rhait <strong>und</strong> fursatz, das daruber der Verbannter schamroth gemacht mit<br />
ernst nach der Bekehrung denken mochte.