Fester Grund christlicher Lehre. Ein Hilfsbuch zum ... - Licht und Recht
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142 Vom rechtfertigenden Glauben.<br />
2. Der Frieden mit Gott. Röm. 5,1: „Nun wir denn sind gerecht worden durch den Glauben, so<br />
haben wir Frieden mit Gott durch unsern Herrn Jesum Christum.“ Gal. 5,22: „Dieser Friede treibt<br />
jede Frucht aus <strong>und</strong> ist ewig.“ Joh. 16,33; 3,15-18; 5,24; 10,9; Luk. 2,12.<br />
3. Die Annahme an Kindes Statt. Gal. 3,26: „Ihr seid Alle Gottes Kinder durch den Glauben an<br />
Christum Jesum.“ Röm. 8,15-17; Gal. 4,4.5; 2. Kor. 6,18; 1. Joh. 3,2; Jes. 65,14; Ps. 70,5.<br />
4. Der freie Zugang zu Gottes Gnade in Christo. Röm. 5,2: „Durch welchen wir auch den Zugang<br />
empfangen haben im Glauben zu dieser Gnade, darin wir stehen.“ Eph. 3,12: „In welchem wir<br />
haben Freudigkeit <strong>und</strong> Zugang in aller Zuversicht durch den Glauben an ihn.“<br />
5. Die Vereinigung mit Christo. Eph. 3,17: „Daß Christus durch den Glauben in euern Herzen<br />
wohne. Damit haben die Gläubigen das Brot <strong>und</strong> <strong>Licht</strong> des Lebens.“ Joh. 12,46; 6,35; 10,9.<br />
6. Freude im heiligen Geiste. 1. Petr. 1,8; Gal. 5,22; Phil. 4,4; Röm. 15,13; Röm. 14,17; Ps.<br />
51,16.<br />
7. Die Reinigung des Herzens. Apg. 15,9; 1. Petr. 5,9; 2. Petr. 1,5-7; Gal. 5,6; Jak. 2,17.<br />
8. Der Sieg über alle Feinde unserer Seligkeit. 1. Petr. 5,9; 1. Joh. 5,4.<br />
9. Die Liebe <strong>und</strong> alle Arten guter Werke. Gal. 5,6; Joh. 15,1-7; Joh. 7,38.<br />
10. Die Versiegelung durch den heiligen Geist. Eph. 1,13.14; 4,30; 1. Kor. 15,49; 2. Kor. 3,18;<br />
Offb. 7,3.<br />
11. Das ewige Leben. Joh. 11,25-26; Joh. 3,15.16: „Auf daß Alle, die an ihn glauben, nicht verloren<br />
werden, sondern das ewige Leben haben. Denn also hat Gott die Welt geliebt, daß er seinen eingebornen<br />
Sohn gab, auf daß Alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben<br />
haben.“<br />
VI. Die <strong>Recht</strong>fertigung durch den Glauben ist nicht nur die erste Folge des rechten, herzlichen<br />
Vertrauens auf Christum, sondern sie ist von so hoher, hervorragender Wichtigkeit <strong>und</strong> Kraft, daß<br />
alle übrigen Früchte <strong>und</strong> Folgen des Glaubens in ihr gegründet sind. Ohne die <strong>Recht</strong>fertigung allein<br />
durch den Glauben keine Kindschaft, kein Frieden, keine Freude im heiligen Geiste, keine Liebe,<br />
keine Gewißheit des ewigen Lebens. Darum hält die Kirche Gottes von jeher so hohe Stücke auf<br />
den Artikel von der <strong>Recht</strong>fertigung durch den Glauben. Zwingli <strong>und</strong> Luther, Calvin <strong>und</strong> Melanchthon<br />
– diese Hauptlehrer der evangelischen Kirche – halten diesen Artikel alle für so hoch <strong>und</strong><br />
teuer, für so unvergleichlich wichtig, daß sie ihn den Artikel nennen, mit welchem die Kirche steht<br />
<strong>und</strong> fällt. In ihm ist der Frieden, der feste Trost, die Gewißheit des Gnadenstandes <strong>und</strong> des ewigen<br />
Lebens begründet. In ihm tritt aber auch, wie in keinem andern, die göttliche Torheit des Evangeliums<br />
von Christo zu Tage, an welcher sich nicht nur unsere unredlichen, verleumderischen Feinde,<br />
sondern auch die Fre<strong>und</strong>e unserer Kirche stoßen. Wie mannigfach ist in der letzten Zeit die <strong>Lehre</strong><br />
von der <strong>Recht</strong>fertigung aus dem Glauben, auch von sonst würdigen <strong>Lehre</strong>rn, verdorben worden. Da<br />
sollen wir bald wegen der Liebe, bald wegen der vortrefflichen Beschaffenheit des Glaubens in uns,<br />
bald durch ein Gemisch von Glauben, Streben des Glaubens <strong>und</strong> gegenwärtigen oder zukünftigen<br />
Wirkungen desselben gerechtfertigt werden, während doch das der Sinn göttlichen Wortes ist, daß<br />
wir wegen Nichts, was in uns ist, sondern wegen der vollkommenen Gerechtigkeit Christi außer<br />
uns, die wir durch den herzlichen Glauben uns aneignen, gerechtfertigt werden. Es würde uns zu<br />
weit führen, wenn wir die neuern Verirrungen schildern <strong>und</strong> widerlegen wollten. Überdem enthält<br />
der „Feste <strong>Gr<strong>und</strong></strong>“ unseres glaubenstreuen Olevianus, von Seite 125 an, eine für Jeden verständliche<br />
Darstellung dieser Heilswahrheit, welche die Auslegung folgender Fragen des Heidelberger Katechismus<br />
ist.