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Fester Grund christlicher Lehre. Ein Hilfsbuch zum ... - Licht und Recht

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Die <strong>Lehre</strong> vom heiligen Abendmahls nach dem Heidelberger Katechismus. 249<br />

f) Das Sakrament bewirkt nicht etwa, daß Jesus Christus für uns anfange, das Brot des Lebens zu<br />

sein. Das Sakrament stellt dar <strong>und</strong> versiegelt, daß er es einmal <strong>und</strong> für immer durch seinen Tod geworden,<br />

<strong>und</strong> gibt uns ihn, das Lebensbrot, täglich zur Nahrung.<br />

g) Vor zwei Irrtümern müssen wir uns sehr hüten, daß wir die Zeichen nicht allzusehr Hinabdrücken,<br />

indem wir sie von ihren himmlischen Gütern trennen, welche doch mit ihnen in gewisser<br />

Weise verb<strong>und</strong>en sind; oder daß wir dieselben nicht überschätzen, wodurch die Himmlischen Güter<br />

zu sehr verdunkelt würden. (S. 405)<br />

h) Daß Christus das Brot des Lebens sei, damit die Gläubigen zur ewigen Seligkeit gespeiset<br />

werden, geben Alle zu, wenn sie nicht Gottlose sind. Aber über die Weise, wie man ihn genieße,<br />

stimmen sie nicht miteinander überein. Denn Etliche halten das Essen des Fleisches <strong>und</strong> das Trinken<br />

des Blutes Christi für gleichbedeutend mit an Christum glauben. Christus aber wollte viel Höheres<br />

<strong>und</strong> Herrlicheres mit jenen Worten sagen, durch welche er uns das Essen seines Fleisches anempfiehlt.<br />

Er lehrt vielmehr, daß wir durch die Genießung seiner ganzen Person belebt werden. 784 –<br />

Essen ist Jenen der Glaube selbst, dem Calvinus aber ist das Essen eine Folge des Glaubens. 785<br />

i) Weiter ist auch das eine Abschwächung des Heiligen Abendmahls, wenn man die Gemeinschaft<br />

mit Christo nur auf seinen Geist bezieht, gleichsam als wäre es umsonst gesagt, daß sein<br />

Fleisch wahrhaftig eine Speist ist. 786 Das Fleisch, darin das ewige Wort wohnet, hat er uns zur lebenspendenden<br />

Nahrung der Unsterblichkeit gemacht. 787 Durch die Auferstehung ist die Menschennatur<br />

Christi (das Fleisch <strong>und</strong> Blut Christi) so lebendigmachend geworden, denn sie ist mit der Fülle<br />

des Lebens erfüllt, damit dieselbe auf uns komme. 788 Darauf gehen jene Aussprüche des Apostels<br />

(Eph. 1,23 <strong>und</strong> 4,15) die Kirche sei der Leib Christi <strong>und</strong> seine Fülle, er selbst aber das Haupt, aus<br />

welchem der ganze Leib zusammengefügt <strong>und</strong> ein Glied am andern hängt durch alle Gelenke, damit<br />

der Leib wachse. Ebenso jener andere Spruch, unsere Leiber seien Christi Glieder (1. Kor. 6,15).<br />

Das Alles kann aber nur dann Statt finden, wenn der ganze Christus, sowohl nach seiner Gottheit,<br />

als nach seiner Menschheit mit uns verb<strong>und</strong>en, zusammengewachsen ist. Und hierauf geht jenes tiefe<br />

apostolische Wort, wir seien Glieder an Christi Leib, Bein von seinem Bein, Fleisch von seinem<br />

Fleisch 789 (Eph. 5,30). Wie Brot <strong>und</strong> Wein den Leib nährt, so nährt Leib <strong>und</strong> Blut des verklärten<br />

Christus unsere Seelen. 790<br />

k) Christus bleibt zur <strong>Recht</strong>en des Vaters, aber die Ortsentfernung hindert nicht, daß Christi<br />

Fleisch uns zur Speisung diene, denn über alle unsere Begriffe erhaben ist die göttliche Macht <strong>und</strong><br />

Unermeßlichkeit des heiligen Geistes. Dieser Geist des Vaters <strong>und</strong> des Sohnes einigt das örtlich Gepromissionem<br />

obsignare et confirmare, et quo id efficiat, ad Christi crucem mittere, ub ea promissio vere praestita<br />

et numeris omnibus impleta fuit. Lib. IV, 17, sect. 4.<br />

784 Sed mihi expressius quiddam ac sublimius videtur voluisse docere Christus in praeclara illa concione, ubi carnis<br />

suae manducationem nobis commendat: nempe vera sua participatione nos vivificari. Quemadmodum enim non<br />

aspectus, sed esus panis corpori alimentum sufficit, ita vere ac penitus participem Christi animam fieri convenit, ut<br />

ipsius virtute in vitam spiritualem vegetetur. Lib. IV, 17. sect. 5. S. 403 der Tholuck’schen Ausgabe.<br />

785 Illis manducatio est fides: mihi ex fide potius consequi videtur, loc. cit. S. 404.<br />

786 Loc. cit. sect 7. S. 404.<br />

787 Ac vero ubi fons ille vitae habitare in carne nostra coepit, jam non procul nobis absconditus latet, sed coram se par -<br />

ticipandum exhibet. Quin et ipsam in qua residet, carnem vivificam nobis reddit, ut ejus participatione ad immortalitatem<br />

pascamur. 1. c. sect. 8. S. 405.<br />

788 1. c. sect. 9. S. 406.<br />

789 Quae omnia non posse aliter eflici intelligimus, quin totus spiritu (sc. deicate) et corpore nobis adhaereat. Sed arctissimam<br />

illam societatem, qua ejus carni copulamur, splendidiore adhuc elogio illustravit, quam dixit, nos esse<br />

membra corporis ejus ex ossibus ejus et ex carne ejus. 1. c. p. 406.<br />

790 Summa sit, non aliter animas nostras carne et sanguine Christi pasci, quam panis et vinum corporalem vitam tuen -<br />

tur et sustinent.

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