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Landschaft - Richtplan Graubünden - Kanton Graubünden

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2.2 Bereiche der Raumordnungspolitik Raumordnungspolitik<br />

nutzbare Gebäude, leistungsfähige und modernste Kommunikationsnetze, gut ausgebaute<br />

und sichere Verkehrsnetze sowie qualifizierte und gut ausgebildete Arbeitskräfte.<br />

Auch gewinnen <strong>Landschaft</strong>s-, Siedlungs- und Umweltqualität als Standortfaktoren<br />

an Bedeutung. Eine nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung soll verstärkt<br />

auf die natürliche Eignung und Empfindlichkeit von Standorten, auf die gesellschaftliche<br />

Tragfähigkeit und auf die lokalen bzw. regionsspezifischen Potenziale<br />

ausgerichtet sein.<br />

2.2.4 Natürliche Umwelt<br />

Der Schutz von Menschen, Tieren und Pflanzen, ihrer Lebensgemeinschaften und<br />

Lebensräume gegen schädliche oder lästige Einwirkungen ist unbestritten und für<br />

den Tourismuskanton <strong>Graubünden</strong> von zentraler Bedeutung. Gästeumfragen bestätigen,<br />

dass eine intakte Natur und <strong>Landschaft</strong>, Ruhe sowie saubere Luft und sauberes<br />

Wasser hohe Priorität haben. Eine grosse Vielfalt an Natur- und Kulturlandschaften<br />

ist wichtig für eine hohe und stabile Biodiversität. Die Raumplanung muss deshalb<br />

vermehrt im Sinne der Vorsorge durch zweckmässige und abgestimmte Standortentscheide<br />

zur Konfliktvermeidung und zur gesamthaften Verminderung der Umweltbelastung<br />

beitragen.<br />

Vielfach herrschen heute an attraktiven Standorten (Zentren und Knoten) hohe<br />

Lärm- und Luftbelastungen oder die Grenzwerte werden überschritten. Im Interesse<br />

einer Bündelung der Aktivitäten an den besten Standorten, einer geordneten Entwicklung<br />

und einer optimalen Nutzung der Infrastrukturkapazitäten sind - trotz bereits<br />

hoher Umweltbelastungen - diese Gebiete weiterzuentwickeln und Massnahmen<br />

zur Stabilisierung und zur Senkung der Gesamtbelastung zu treffen. Die Verkehrszunahme<br />

soll so gesteuert werden, dass eine Entwicklung in Richtung eines möglichst<br />

nachhaltigen Verkehrssystems stattfindet.<br />

Grosse Bedeutung wird in der künftigen Umweltpolitik der Erhebung verursachergerechter<br />

Abgaben beigemessen. Dies liegt jedoch nicht in jedem Fall im direkten Einflussbereich<br />

des <strong>Kanton</strong>s.<br />

2.2.5 Dezentrale Besiedlung und Strukturpolitik<br />

Es ist ein staatspolitisches Anliegen, die dezentrale Besiedlung zu erhalten und Voraussetzungen<br />

für eine ausgewogene Entwicklung von Gesellschaft und Wirtschaft in<br />

den einzelnen <strong>Kanton</strong>steilen zu schaffen. Dabei geht es nicht um Erhaltung überholter<br />

Strukturen, sondern um die Erhaltung von landschaftlichen, kulturellen und sozialen<br />

Werten und die Gewährleistung des Unterhalts von Infrastrukturanlagen. Verschiedene<br />

Zeichen deuten darauf hin, dass sich die Disparitäten zwischen Ballungsgebieten<br />

und peripheren Räumen wieder vergrössern. In den letzten 25 Jahren konnten<br />

diese Disparitäten u. a. durch die Regionalpolitik verringert werden. Entwicklungen,<br />

wie die Verlagerung von Arbeitsplätzen in die grossen Zentren, die Liberalisierung<br />

in allen Bereichen, v. a. auch bei der Grundversorgung (service public) sowie<br />

der Zwang zum konzentrierten und effizienten Einsatz der öffentlichen Finanzen laufen<br />

dem Ziel der dezentralen Besiedlung entgegen. Eine dezentrale und räumlich<br />

verteilte Besiedlung erfordert überproportional mehr Mittel für Bau und Unterhalt<br />

der Infrastrukturen. Die topografischen Verhältnisse im Berggebiet verlangen mehr<br />

Aufwendungen für Sicherheit vor Naturgefahren als im Mittelland. Dieses Span-<br />

14 Stand 19. September 2003

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