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Landschaft - Richtplan Graubünden - Kanton Graubünden

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2.3 Räumliche Entwicklung in <strong>Graubünden</strong> Raumordnungspolitik<br />

Die Wirtschaft wandelt sich laufend<br />

Annahme<br />

Die Wirtschaft wandelt sich laufend. Liberalisierung und Globalisierung zwingen Betriebe<br />

zu Rationalisierung und Konzentration der Mittel. Betriebe wandern von unattraktiven<br />

Standorten ab und verlagern sich an günstigere Standorte. Dadurch werden<br />

Betriebsgebäude und Flächen frei (Siedlungsbrachen). Gefragt ist Flexibilität für neue<br />

und bedarfsgerechte Nutzungen.<br />

Mögliche Reaktion<br />

Künftig sind Umnutzungen - wo sinnvoll - zuzulassen. Um der rasch ändernden Nachfrage<br />

gerecht zu werden, sind auch für Neuansiedlungen geeignete Standorte rechtzeitig<br />

zu erschliessen, die Verfügbarkeit von Bauland sicherzustellen sowie leistungsfähige<br />

und modernste Kommunikationsnetze auszubauen. Verfahren werden durch klare<br />

Vorgaben und gute Koordination beschleunigt.<br />

Die peripheren Gebiete geraten unter Druck<br />

Annahme<br />

Die Liberalisierung in den Bereichen Energie, Kommunikation und öffentlicher Verkehr<br />

bringen Vorteile für dichter besiedelte Gebiete (städtische Räume / Agglomerationen<br />

und Tourismusräume). Die heute bereits durch hohe Infrastrukturkosten benachteiligten<br />

Randgebiete verlieren noch mehr an Attraktivität. Die auf wenigen Betrieben<br />

aufgebaute lokale Wirtschaft wird noch mehr geschwächt. Arbeitsplätze gehen verloren,<br />

die Bevölkerungszahl stagniert oder nimmt ab und kann mit den Steuereinnahmen<br />

die Grundinfrastruktur (service public) nicht mehr finanzieren. Die Pflege und Bewirtschaftung<br />

der Kulturlandschaft kann nicht mehr überall in gleichem Masse sichergestellt<br />

werden.<br />

Mögliche Reaktion<br />

Einerseits geht es um einen kontrollierten Rückzug von heute noch knapp rentabel bewirtschafteten<br />

Flächen (Grenzertragsflächen) und andererseits um die Besinnung auf<br />

die eigenen Stärken durch Nutzung und vermehrte lokale Inwertsetzung eigener Ressourcen.<br />

Auch kleinere Dörfer haben Stützpunktfunktionen für die Grundversorgung<br />

zu übernehmen. Gleichzeitig sind die Ausgleichsmechanismen gezielt zu verbessern.<br />

Die Zusammenarbeit zwischen den Gemeinden und den Regionen gewinnt<br />

an Bedeutung<br />

Annahme<br />

Die Aufgaben auf allen Staatsstufen nehmen an Vielfältigkeit und Komplexität zu. Es<br />

wird immer schwieriger, den Überblick zu behalten. Viele kleinere Gemeinden können<br />

die ihnen gesetzlich übertragenen Aufgaben kaum mehr erfüllen. Es fehlt an Menschen,<br />

die bereit sind, öffentliche Ämter zu übernehmen sowie an den notwendigen Fachkenntnissen.<br />

Mögliche Reaktion<br />

Aufgaben und Strukturen müssen überprüft werden. Es sind neue Formen der Zusammenarbeit<br />

zwischen den Gemeinden zu entwickeln und zu erproben, so z. B. auch situative<br />

und problembezogene Zusammensetzungen von Gremien. Die Region verfügt<br />

zunehmend über Kompetenz für Entwicklung, Beratung und Vernetzung der verschiedensten<br />

Aktivitäten. Damit die Region über die erforderlichen rechtlichen und finanziellen<br />

Mittel verfügt, sind gesetzliche Anpassungen notwendig.<br />

20 Stand 19. September 2003

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