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Landschaft - Richtplan Graubünden - Kanton Graubünden

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Raumordnungspolitik 2.3 Räumliche Entwicklung in <strong>Graubünden</strong><br />

Jeder Raumtyp hat seine eigenen Qualitäten und Potenziale. In jedem Raumtyp sind<br />

veränderbare und stabile Elemente vorhanden. Die Raumtypen stehen nicht unabhängig<br />

nebeneinander. Sie sind miteinander vernetzt. Jeder Raumtyp leistet einen<br />

Beitrag zur „Marke <strong>Graubünden</strong>", hat seinen eigenen Wert und trägt auf seine Art<br />

zur Lebensqualität und zur Wertschöpfung bei.<br />

Der <strong>Richtplan</strong> richtet mit diesen Raumtypen die Raumordnungspolitik konsequent<br />

auf die Qualität dieser Räume aus und schafft damit mehr Handlungsspielraum für<br />

gezielte Entwicklungen der jeweiligen Potenziale. Die Raumtypen dienen nicht dazu,<br />

einzelne Räume zu benachteiligen oder Beiträge nach Raumtypen abzustufen. Dazu<br />

ist der <strong>Richtplan</strong> nicht das geeignete Instrument. Der Ausgleich zwischen diesen<br />

Raumtypen muss durch die Finanz- und Strukturpolitik sichergestellt werden.<br />

2.3.3 Die wichtigsten räumlichen Probleme heute<br />

A Allgemein in <strong>Graubünden</strong><br />

Randlage in der Schweiz und peripher zu den europäischen Ballungsräumen<br />

<strong>Graubünden</strong> liegt am Rand des schweizerischen Mittellandes und der europäischen<br />

Ballungszentren im Norden (Stuttgart und München) und Süden (Turin - Mailand -<br />

Venedig), aber zentral im Alpenbogen. Die Anbindung an die zentralen Räume in<br />

Europa ist nicht überall optimal. Wichtige Verbindungen führen an <strong>Graubünden</strong> vorbei.<br />

Besondere Voraussetzungen des Berggebietes<br />

<strong>Graubünden</strong> gehört zum Berggebiet. Die Sicherstellung der Infrastruktur bei disperser<br />

Besiedlung und in alpiner Lage ist mit hohen Kosten verbunden (Topografie,<br />

Distanzen, Höhenunterschiede, Witterung, Schutz vor Naturgefahren). Die Möglichkeiten<br />

für wirtschaftliche Aktivitäten sind branchenmässig und räumlich beschränkt.<br />

<strong>Landschaft</strong> und Naturhaushalt sind gegenüber Eingriffen äusserst empfindlich.<br />

Die Umsetzung von standardisierten – für die ganze Schweiz mit vergleichsweise<br />

sehr dicht besiedelten Räumen geltenden – gesetzlichen Vorschriften, kann<br />

dieses räumliche Problem verschärfen.<br />

Konzentration auf wenige Räume und in den Talachsen – Schwächung der<br />

Strukturen in den peripheren Gebieten<br />

In <strong>Graubünden</strong>, wie im ganzen Alpenraum, konzentrieren sich Bevölkerung, Arbeitsplätze<br />

und touristisches Angebot immer stärker auf wenige, attraktive Räume.<br />

Dem steht eine Verminderung bzw. ein Verlust von Aktivitäten (Arbeitsplätzen) in<br />

den übrigen Räumen gegenüber. Dadurch sind diese wirtschaftlich und finanziell<br />

schwach. Ihre Strukturen sind sehr labil, die Bevölkerungspotenziale klein, die Bevölkerung<br />

vielfach überaltert und der Anteil der Arbeitsplätze in Branchen mit geringen<br />

Wachstumsaussichten, wie Land- und Forstwirtschaft, überdurchschnittlich<br />

hoch. Die Grundversorgung und -erschliessung sowie die Bewirtschaftung von<br />

Grenzertragsflächen sind gefährdet und mittel- bis langfristig nicht sichergestellt.<br />

Lokal hohe Verkehrs-, Lärm- und Luftbelastungen<br />

In den stark entwickelten städtischen Räumen / Agglomerationen, in Tourismusräumen<br />

sowie in gewissen Talachsen (z. B. entlang der A13) sind die Verkehrsströme<br />

und die damit einhergehenden Luft- und Lärmbelastungen gross. Sie beeinträchtigen<br />

die Gesundheit der Bevölkerung und der Gäste und schmälern punktuell die Wohn-<br />

Stand 19. September 2003 17

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