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Landschaft - Richtplan Graubünden - Kanton Graubünden

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3.2 Landwirtschaft <strong>Landschaft</strong><br />

auf die Raumentwicklung zu erwarten - im positiven wie negativen Sinn. <strong>Graubünden</strong><br />

hat bezüglich der Neuausrichtung der Landwirtschaft ausserordentliche, in wenigen<br />

Jahren bewerkstelligte Leistungen auszuweisen. Diese stehen landesweit ohne<br />

Vergleich da: Ein ansehnlicher Anteil der landwirtschaftlichen Nutzflächen sind<br />

ökologische Ausgleichsflächen und rund die Hälfte der Bauernbetriebe haben bereits<br />

auf biologischen Landbau umgestellt (Stand 2002). In Zukunft werden sich die<br />

Betriebe noch stärker auf die Marktbedürfnisse und auf eine nachhaltige Bewirtschaftung<br />

ausrichten müssen.<br />

Die landwirtschaftlich genutzte Fläche wird infolge der baulichen Tätigkeit sowie<br />

durch Nutzungsaufgabe weiter abnehmen. Die bauliche Tätigkeit führt zu einem<br />

verstärkten Konkurrenzkampf um genügend geeignete Betriebsflächen. Die Nutzungsaufgabe<br />

der Grenzertragsflächen führt zu Verbrachung und Verbuschung. Aus<br />

der Sicht der Ökologie kann dies manchenorts ein Gewinn sein. Andernorts kann<br />

dies aber auch negative Auswirkungen auf Gefahrenpotenzial, Arten- und <strong>Landschaft</strong>svielfalt,<br />

<strong>Landschaft</strong>sbild und somit auf die touristische Attraktivität haben.<br />

Das Schicksal der <strong>Landschaft</strong>s- und der Tourismusentwicklung hängt in besonderem<br />

Masse von einer nachhaltigen Landwirtschaft ab. Diese wiederum hat in einem<br />

Bergkanton wie <strong>Graubünden</strong> nur eine Überlebenschance, wenn weiterhin Beiträge<br />

zugunsten einer nachhaltigen Landwirtschaft ausgerichtet werden.<br />

Die am 1. September 2000 in Kraft getretene Revision des eidgenössischen Raumplanungsrechts<br />

wirkt sich in folgenden Bereichen auf die Landwirtschaft aus:<br />

� erweiterte Aufstockungsmöglichkeiten mittels bodenunabhängigen landwirtschaftlichen<br />

Betriebszweigen (innere Aufstockung)<br />

� zusätzliche Möglichkeiten zur Umnutzung von landwirtschaftlichen Bauten<br />

ausserhalb der Bauzone für nicht-landwirtschaftliche Nebenbetriebe (gewerbliche<br />

Aufstockung)<br />

� Möglichkeiten einer bodenunabhängigen Intensivlandwirtschaft (über die innere<br />

Aufstockung hinaus), wofür ein Planungsverfahren erforderlich ist.<br />

B Leitüberlegungen<br />

■ Zielsetzung<br />

Die Landwirtschaft ist multifunktional. Sie stellt einerseits die landwirtschaftliche<br />

Produktion sowie die langfristige Sicherung der Ernährungsbasis und der Lebensgrundlagen<br />

sicher. Andererseits trägt sie zum Erhalt der dezentralen Besiedlung, zur<br />

Gestaltung und Erhaltung des <strong>Landschaft</strong>sbildes und des Erholungsraums sowie zur<br />

Sicherung der ökologischen Ausgleichsflächen bei.<br />

� Grundsätze<br />

Qualitätsorientierte Produktion und Pflege der Kulturlandschaft<br />

Die Bündner Landwirtschaft richtet sich auf eine qualitätsorientierte Produktion aus.<br />

Zu dieser zählt, mit Unterstützung der öffentlichen Hand, auch eine standörtlich angepasste<br />

Bewirtschaftung und Pflege zugunsten der landschaftlichen Vielfalt und<br />

Stabilität sowie zugunsten des touristischen Kapitals und Potenzials. Im Rahmen<br />

von Vernetzungskonzepten werden dazu konkrete Zielsetzungen erarbeitet, die in<br />

räumlicher Hinsicht massgeschneidert sind.<br />

passungen der<br />

Landwirtschaft“<br />

s. Erläuterungen<br />

„Flächenverlust“<br />

s. Erläuterungen<br />

„Innere Aufstockung“,„Umnutzungsmöglichkeiten“<br />

und „Intensivlandwirtschaftszonen“<br />

s.<br />

Erläuterungen<br />

„Landwirtschaftlich<br />

genutztes<br />

Land“ s. Erläuterungen<br />

„Produktion und<br />

Pflege“ s. Erläuterungen<br />

„Vernetzungskonzepte“<br />

s. Erläuterungen<br />

32 Stand 19. September 2003

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