Landschaft - Richtplan Graubünden - Kanton Graubünden
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Tourismus 4.1 Übersicht<br />
4 Tourismus<br />
4.1 Übersicht<br />
A Ausgangslage<br />
Der Tourismus ist für <strong>Graubünden</strong> eine zentrale Existenz- und Wohlfahrtsgrundlage.<br />
Er ist die tragende Säule für die Wirtschafts- und Besiedlungsstruktur sowie Identifikationsmerkmal.<br />
Ein erfolgreicher Tourismus benötigt viele Bausteine. Es sind dies die <strong>Landschaft</strong>,<br />
die Siedlung und Ausstattung, leistungsfähige Infrastrukturen sowie Tourismuskompetenz.<br />
Um im künftigen internationalen Tourismusmarkt bestehen zu können, ist<br />
diesen touristischen Ansprüchen im Rahmen einer ganzheitlichen Betrachtung<br />
Rechnung zu tragen und sind für die touristische Entwicklung günstige Voraussetzungen<br />
zu schaffen. Die Raumplanung soll einen Beitrag leisten zu:<br />
� einer auf das jeweilige Entwicklungspotenzial ausgerichteten Tourismusentwicklung,<br />
� einer hochwertigen Tourismusinfrastruktur einschliesslich einer tourismusgerechten<br />
Ausstattung im Siedlungsgebiet (Sommer und Winter),<br />
� einer guten Erreichbarkeit und Anbindung an die Nachfrageräume,<br />
� einer ausreichenden Ver- und Entsorgung,<br />
� einer hohen Qualität der Umwelt, der <strong>Landschaft</strong>s-, Natur- und Kulturräume<br />
sowie der Ortsbilder als Kapital für den Tourismus,<br />
� einem Mittragen neuer Entwicklungen durch die örtliche Bevölkerung,<br />
� einer verbesserten Planungs- und Investitionssicherheit (Festlegung von Gebieten<br />
und koordinierte Vorgehensschritte),<br />
� effizienten Verfahren (Planung, Bewilligung, Konzessionierung).<br />
Die herausragenden Stärken des Bündner Tourismus sind die grosse Tourismuskompetenz,<br />
die vielfältige Tourismusinfrastruktur, die attraktive <strong>Landschaft</strong> und die<br />
kulturelle Vielfalt.<br />
Zu den Schwächen zählen die teilweise unzureichende Wettbewerbsfähigkeit, die<br />
Verschuldung, die ungenügende Bettenauslastung, das Fehlen von qualifizierten Arbeitskräften<br />
im Gastgewerbe, mangelndes Tourismusbewusstsein in Teilen der Bevölkerung,<br />
die geringe Ausschöpfung der Potenziale im Bereich des Sommertourismus<br />
und des ländlichen Tourismus sowie der mancherorts unsorgfältige Umgang mit<br />
der <strong>Landschaft</strong>.<br />
In den letzten Jahren hat sich das Umfeld des Tourismus im Alpenraum stark gewandelt.<br />
Tendenzen wie verschärfte internationale Konkurrenz, Strukturanpassung<br />
in Form von Konzentration oder Zwang zu Neuinvestitionen sind Ausdruck davon.<br />
Diese Entwicklungen beeinflussen neben der Wirtschaft auch die Umwelt und<br />
<strong>Landschaft</strong> sowie die Bevölkerung und Finanzen der Standortgemeinden.<br />
Die Zukunft des Marktes und die Entwicklung der Nachfrage ist auch für die Tourismuskreise<br />
unklar. Auf lange Sicht hinaus wird diese Ungewissheit durch die<br />
möglichen Auswirkungen der Klimaänderung noch verstärkt. Deshalb ist eine möglichst<br />
grosse Flexibilität und Vorsorge nötig, damit der Tourismus anpassungs- und<br />
wettbewerbsfähig bleiben kann. Während der Tourismus global zu einem der wichtigsten<br />
Wachstumsmärkte zählt, sind die Prognosen für den Tourismus in den Alpen<br />
bescheidener. Wachstum wird weniger durch den Zuwachs an Flächen, als vielmehr<br />
durch Innovation innerhalb der erschlossenen Gebiete bzw. im Ansprechen neuer<br />
Märkte erzielt. Neu auftauchende Trendsportarten bedingen flexible Reaktionen im<br />
Angebot. Die Gäste verlangen Dienstleistungsbündel, Erlebnis-, Kultur- und Bildungsangebote,<br />
Komfort, leistungsfähige Anlagen und gleichzeitig unversehrte<br />
Stand 19. September 2003<br />
„Strukturanpassung<br />
und Intensivierung“<br />
s. Erläuterungen<br />
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