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Landschaft - Richtplan Graubünden - Kanton Graubünden

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Raumordnungspolitik 2.2 Bereiche der Raumordnungspolitik<br />

nungsfeld zwischen dem Zwang zur Konzentration der Mittel und dem erklärten<br />

Willen zur Erhaltung der dezentralen Besiedlung zwingt zu Überlegungen, wo und<br />

unter welchen Voraussetzungen die Erhaltung der dezentralen Besiedlung noch<br />

Chancen hat und mit welchen Mitteln dies erfolgen soll. Die Dörfer erfüllen in den<br />

ländlichen Räumen wichtige Kernaufgaben. Diese können sie nur wahrnehmen,<br />

wenn sie über eine minimale Grundversorgung und eine sichere Anbindung an Zentren<br />

und Talachsen verfügen.<br />

Kleine Gemeinden werden zukünftig vermehrt mit andern Gemeinden und auf regionaler<br />

Ebene zusammenarbeiten. Aufgaben und Mitteleinsatz für die verschiedenen<br />

staatlichen Ebenen müssen überdacht und abgestimmt sowie durch einen wirksamen<br />

Finanzausgleich unterstützt werden. Mit diesem werden einerseits naturgegebene<br />

Standortnachteile und andererseits landschaftliche und kulturelle Werte und Leistungen<br />

abgegolten, die für andere - wirtschaftlich begünstigtere Gebiete - erbracht werden.<br />

Die Bewirtschaftung und Pflege der Kulturlandschaft, die grosse Teile der <strong>Kanton</strong>sfläche<br />

umfasst, steht in Zusammenhang mit der dezentralen Besiedlung und kann nur<br />

mit grosser finanzieller Unterstützung der Land- und Forstwirtschaft aufrechterhalten<br />

werden. Das heisst aber nicht, dass sämtliche heute land- oder forstwirtschaftlich genutzten<br />

Flächen weiterhin bewirtschaftet werden müssen. Je nach Situation dürfen<br />

solche Flächen auch sich selbst überlassen werden und neue Räume für natürliche<br />

Prozesse bilden. Dabei müssen kontrollierte und bewusste Entscheide erfolgen. In<br />

bewohnten Gebieten gelten dafür andere Kriterien als in abgelegenen, nicht bewohnten<br />

Gebieten.<br />

2.2.6 Energie<br />

Die zuverlässige Versorgung mit Energie ist das Rückgrat und ein wichtiger Standortfaktor<br />

einer modernen Wirtschaft und Gesellschaft. Bei sämtlichen Überlegungen<br />

für die zukünftige Entwicklung ist diesem Umstand gebührend Rechnung zu tragen.<br />

Dabei nimmt der Strom eine Schlüsselfunktion wahr. Mit seinen erneuerbaren einheimischen<br />

Rohstoffen Wasserkraft, Sonneneinstrahlung und Holz verfügt <strong>Graubünden</strong><br />

über Rohstoffe, die eine gute Ausgangslage für eine nachhaltige Entwicklung im<br />

Bereich der Energie sind. Die Regierung verfolgt in der Energiepolitik drei Ziele:<br />

Holz als Energieträger und als Baustoff fördern, auch im sich liberalisierenden<br />

Strommarkt die Wasserkraftnutzung attraktiv halten und Optionen langfristig sichern,<br />

die Versorgung mit Energie gewährleisten sowie Gebäudesanierung und Verwendung<br />

erneuerbarer Energien fördern.<br />

<strong>Graubünden</strong> verfügt mit seinen erneuerbaren Rohstoffen über zukunfts- und entwicklungsfähige<br />

Energiepotenziale, deren Nutzung für die Finanzen der öffentlichen<br />

Hand und für den Arbeitsmarkt von grosser Bedeutung ist. Gewinnung, Speicherung<br />

und Verteilung sind jedoch immer mit Eingriffen in Natur und <strong>Landschaft</strong> verbunden.<br />

Diese sind möglichst schonend vorzunehmen. Energienutzung nach Umweltund<br />

Nachhaltigkeitszertifikaten ("Ökostrom") soll gefördert werden. Als Folge der<br />

Strommarktliberalisierung muss mit einem grossen Druck auf die Einnahmen der öffentlichen<br />

Hand aus der Wasserkraftnutzung sowie einem Verlust von Arbeitsplätzen<br />

als Folge der Rationalisierung gerechnet werden. <strong>Kanton</strong>, Gemeinden und Unternehmungen<br />

müssen sich diesen neuen Herausforderungen stellen und ihre Politik<br />

und unternehmerischen Tätigkeiten neu ausrichten.<br />

Stand 19. September 2003 15

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