Landschaft - Richtplan Graubünden - Kanton Graubünden
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<strong>Landschaft</strong> 3.9 Oberflächengewässer und Fischerei<br />
3.9 Oberflächengewässer und Fischerei<br />
A Ausgangslage<br />
Mit dem Rhein und dem Inn entspringen zwei bedeutende Flüsse Europas auf dem<br />
<strong>Kanton</strong>sgebiet. Die Oberflächengewässer sind sowohl ein prägendes <strong>Landschaft</strong>selement<br />
als auch eine wichtige Lebens- und Wirtschaftsgrundlage. Sie werden mannigfaltig<br />
genutzt, teilweise auch übernutzt, belastet oder in ihrer räumlichen Ausdehnung<br />
zurückgedrängt. Vor allem die Fliessgewässer in den intensiv genutzten<br />
Tallagen sind durch Eingriffe wie Verbauung, Kanalisierung, Entwässerung, Kiesentnahmen<br />
oder Wasserkraftnutzung in ihrer ökologischen Funktionsfähigkeit und<br />
Erholungseignung beeinträchtigt. Beispielsweise hatte der Verlust von naturnahen<br />
und vielfältigen Gewässerlebensräumen im Alpenrhein zur Folge, dass die Fischartenzahl<br />
in den letzten hundert Jahren von rund 20 auf 9 zurückgegangen ist.<br />
Mit der heutigen Wasserbau- und Gewässer-, Fischerei-, Natur- und Heimatschutzund<br />
Raumplanungsgesetzgebung des Bundes bestehen Rechtsgrundlagen, um Massnahmen<br />
zur Sicherung eines genügenden Raumbedarfs für Fliessgewässer und zur<br />
Verbesserung des Zustandes der Oberflächengewässer zu ergreifen. Erste Revitalisierungsprojekte<br />
für die Verbesserung der Lebensraum- und Artenvielfalt sind im<br />
<strong>Kanton</strong> bereits realisiert.<br />
Die Fischerei hat im <strong>Kanton</strong> <strong>Graubünden</strong> wie die Jagd eine lange Tradition und ist<br />
auch aus touristischer Sicht von Bedeutung. Der <strong>Kanton</strong> sorgt für die Erhaltung und<br />
Förderung der Artenvielfalt und ihrer Lebensräume sowie für eine nachhaltige fischereiliche<br />
Bewirtschaftung und Nutzung. Voraussetzung sind intakte Gewässer.<br />
Um die Funktionsfähigkeit der Oberflächengewässer zu überblicken und den dringlichen<br />
Handlungsbedarf zu erkennen, beobachtet der <strong>Kanton</strong> den Zustand und die<br />
Veränderungen der Gewässerräume (Abb. 3.11), der verschiedenen Lebensräume,<br />
der in und an Gewässern lebenden Tier- und Pflanzenbestände sowie der Wasserqualität<br />
und Wassermengen.<br />
Am Alpenrhein zielen die Bestrebungen der Internationalen Regierungskommission<br />
Alpenrhein (SG, FL, V, GR) darauf ab, die verschiedenen Nutzungs- und Schutzinteressen<br />
optimal aufeinander abzustimmen und Lösungen grenzüberschreitend zu<br />
erarbeiten. Schwerpunkte bilden Hochwasserschutz, Grundwasserschutz, Erhaltung<br />
und Revitalisierung der Gewässerlebensräume sowie die Nutzung der natürlichen<br />
Ressourcen.<br />
Abbildung 3.11: Der Gewässerraum<br />
Umgebung<br />
Vernetzung?<br />
Verbautes<br />
Ufer<br />
Gewässerraum<br />
Gewässerbett / Gerinne Naturnahes Ufer<br />
Überflutungsbereich<br />
„Oberflächengewässer<br />
/ Gewässerraum“<br />
s.<br />
Erläuterungen<br />
„Revitalisierungsprojekte“<br />
s. Erläuterungen<br />
Stand 19. September 2003 65<br />
3.8<br />
„Gewässerbeobachtung<br />
/ Zustandserhebungen“<br />
s. Erläuterungen<br />
Umgebung<br />
Vernetzung