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Landschaft - Richtplan Graubünden - Kanton Graubünden

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3.8 Wildlebensräume und Jagd <strong>Landschaft</strong><br />

3.8 Wildlebensräume und Jagd<br />

A Ausgangslage<br />

Die Jagd hat im <strong>Kanton</strong> <strong>Graubünden</strong> eine lange Tradition und ist Bestandteil der<br />

Bündner Kultur. 6'000 bis 7'000 Jägerinnen und Jäger finden darin eine naturnahe<br />

Erholung. Die Jagd wird abgesehen von den Wildschutzgebieten annähernd flächendeckend<br />

ausgeübt, sodass die Art und Weise der Jagd und die Biotophege einen beachtlichen<br />

Einfluss auf die Stabilität des Lebensraumes haben. Wildlebensräume ihrerseits<br />

stehen unter dem Einfluss der Siedlungs- und Verkehrsentwicklung oder des<br />

Tourismus und der Erholung. Sie nehmen durch Intensivierung oder Ausdehnung<br />

von Nutzungen oder Erschliessungen in bisher nicht oder nur extensiv genutzte<br />

Räume stets ab.<br />

Der Schutz der wildlebenden Säugetiere und Vögel (=Wild) sowie deren Lebensräume<br />

ist schwerpunktmässig in der Jagdgesetzgebung geregelt. Seit 1990 wird die<br />

Jagd systematisch reorganisiert. Oberstes Ziel ist die Erhaltung der Artenvielfalt und<br />

naturnaher Tierbestände sowie eine nachhaltige Nutzung dieser Naturressourcen.<br />

Wichtige Voraussetzung dafür ist die Erhaltung des Lebensraums des Wildes. Unterstützt<br />

wird sie durch den Wandel in der Hege, d. h. durch die Abkehr von der<br />

Wildfütterung zur Biotophege. Die Suche nach einem flächendeckenden Gleichgewicht<br />

zwischen Lebensraum und Tierbeständen ist eine der zentralen Aufgaben<br />

der Jagdplanung.<br />

<strong>Landschaft</strong>en mit einem guten Angebot an Nahrung und Deckung und wenig Störungen<br />

sind die wichtigste Grundlage für das Leben der Wildtiere. Eine vernetzte<br />

und frei begehbare <strong>Landschaft</strong> mit Korridoren ist für grössere Wildtiere lebensnotwendig.<br />

Die Geschlossenheit des Bewegungsnetzes in der Bündner <strong>Landschaft</strong> ist<br />

aufgrund der Topographie und der Besiedlungsdichte relativ hoch. Einschränkungen<br />

sind vor allem entlang der Nationalstrasse A13, in Talbodenbereichen mit dichterer<br />

Besiedlung (Städtische Räume / Agglomerationen), bei stark frequentierten <strong>Kanton</strong>sstrassen<br />

(z. B. Prättigauerstrasse), Bahnlinien und beim kanalisierten Rhein festzustellen.<br />

Aus der Sicht einer nachhaltigen Entwicklung werden in den kommenden Jahren<br />

drei Schwerpunktaufgaben angestrebt:<br />

� Konsolidierung der reorganisierten Jagd, unter Berücksichtigung der wieder<br />

einwandernden Wildtiere<br />

� Schonung und Schutz wichtiger Wildlebensräume<br />

� Erhaltung bestehender und Aufwertung beeinträchtigter Wildtierkorridore.<br />

B Leitüberlegungen<br />

■ Zielsetzung<br />

Der Lebensraum der wildlebenden Säugetiere und Vögel wird zum Schutz und zur<br />

Förderung der Artenvielfalt erhalten, gehegt und gefördert. Die Nutzung der Wildbestände<br />

erfolgt nachhaltig.<br />

■ Grundsätze<br />

Artenvielfalt erhalten, hegen und fördern<br />

Die Vielfalt der Arten wird durch eine gezielte Lebensraumhege der Jagd unterstützt.<br />

Standorte seltener und bedrohter Tiere werden erhalten und, wenn erforder-<br />

4.1, 5.2, 6.2<br />

„Wild“ s. Erläuterungen<br />

„Biotophege“ s.<br />

Erläuterungen<br />

„Wildtierkorridore“<br />

s. Erläuterungen<br />

62 Stand 19. September 2003<br />

5, 6

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