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Landschaft - Richtplan Graubünden - Kanton Graubünden

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5.1 Übersicht Struktur der Besiedlung Siedlung und Ausstattung<br />

5 Siedlung und Ausstattung<br />

5.1 Übersicht Struktur der Besiedlung<br />

A Ausgangslage<br />

Der <strong>Kanton</strong> <strong>Graubünden</strong> hat aufgrund der topografischen Verhältnisse und der geschichtlichen<br />

Entwicklung eine ausgeprägt dezentrale Besiedlung. Entlang der Talachsen<br />

sind im Laufe der Zeit an wichtigen Verkehrsknoten Orte mit überörtlichen<br />

Funktionen entstanden. Als Zentren gewährleisten sie in hohem Masse die Versorgung<br />

der dauernd ansässigen Bevölkerung und der Gäste mit Gütern sowie öffentlichen<br />

und privaten Dienstleistungen. Zum Teil werden diese Funktionen auch von<br />

benachbarten Gemeinden gemeinsam ausgeübt (z. B. Grono-Roveredo).<br />

Zusätzlich zu ihrer Versorgungsfunktion sind die Zentren eigentliche Arbeitsplatzschwerpunkte.<br />

Das vielfältige Arbeitsplatzangebot ist für die Bevölkerung des eher<br />

landwirtschaftlich und kleingewerblich geprägten, ländlichen Umlandes von Vorteil.<br />

Eine ähnliche Funktion üben die touristischen Zentren aus, die nebst dem Beschäftigungs-<br />

und Beherbergungsangebot für Gäste auch einen Teil der Versorgung mit öffentlichen<br />

und privaten Dienstleistungen für die dauernd ansässige Bevölkerung bereitstellen.<br />

Diese bestehenden Netze aus Zentren und den übrigen Siedlungen sind die Voraussetzung<br />

für die Weiterentwicklung des Lebens- und Wirtschaftsraumes <strong>Graubünden</strong><br />

(vgl. Abb. 5.1). Wichtig ist auch die Verknüpfung dieses Netzes mit den wirtschaftlichen<br />

Zentren im Mittelland und mit den Zentren im angrenzenden Ausland. Mit<br />

einer gezielten und abgestimmten Stärkung der Zentren als wichtigste Knoten dieses<br />

Netzes wird dem Verlust zentraler Funktionen und der Abwanderung qualifizierter<br />

Arbeitskräfte in die grösseren Zentren im Mittelland entgegengewirkt. Es geht dabei<br />

auch um die wirtschaftliche Attraktivität und Konkurrenzfähigkeit des <strong>Kanton</strong>s insgesamt.<br />

Es gibt verschiedene besondere Siedlungsformen (Streusiedlungen, Temporärsiedlungen,<br />

landschaftsprägende Bauten, kulturhistorisch wertvolle Kleinsiedlungen u.<br />

a.), welche vor allem im ländlichen Raum vorkommen, und besondere Ortsbilder<br />

und Kulturobjekte. Sie sind Ausdruck der kulturhistorischen Entwicklung der Besiedlung,<br />

prägen das Bild des <strong>Kanton</strong>s <strong>Graubünden</strong> in ästhetischer und ideeller Sicht<br />

und tragen zum Kulturwert und zur Identitätsstiftung bei. Auch in touristischer Hinsicht<br />

tragen die besonderen Siedlungsformen und die Ortsbilder und Kulturdenkmäler<br />

zur touristischen Attraktivität bei. In Zukunft geht es darum, die besonderen<br />

Siedlungsformen zu erhalten und die Ortsbilder und Kulturdenkmäler zu schützen.<br />

Die „besonderen Siedlungsformen“ (Abschnitt 5.4) und die „schützenswerter Orte<br />

und Objekte“ (Abschnitt 5.5) haben unterschiedliche Zielsetzungen. Bei besonderen<br />

Siedlungsformen steht die Nutzung im Vordergrund, bei den schützenswerten Orten<br />

und Objekten die Erhaltung und der Schutz, ohne den Aspekt der Nutzung zu vernachlässigen.<br />

Ein besonderes Bedürfnis nach ‚Siedlungsplätzen‘ haben die Fahrenden. Ihre Lebens-<br />

und Wirtschaftsweise verlangt nach an Verkehrsachsen gelegenen Stand- und<br />

Durchgangsplätzen. Zusammen mit Gemeinden und Regionen hat der <strong>Kanton</strong> <strong>Graubünden</strong><br />

verschiedene Stand- und Durchgangsplätze geschaffen. Noch fehlen gemäss<br />

dem Bericht "Fahrende und Raumplanung" Durchgangsplätze im Raum Landquart<br />

und Davos sowie ein Durchgangsplatz im Raum untere Mesolcina.<br />

92 Stand 19. September 2003<br />

5.4<br />

5.5<br />

3.5.2, 5.4, 5.5.2<br />

"Fahrende und<br />

Raumplanung"<br />

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