Landschaft - Richtplan Graubünden - Kanton Graubünden
Landschaft - Richtplan Graubünden - Kanton Graubünden
Landschaft - Richtplan Graubünden - Kanton Graubünden
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
<strong>Landschaft</strong> 3.11 Boden<br />
gen, oft nachteiligen Einflüssen ausgesetzt. Die Folgen davon sind:<br />
� Verlust (z. B. durch Überbauung, Abbau und Erosion)<br />
� Verdichtung (durch mechanische Belastung)<br />
� stoffliche Belastung (durch Dünger, synthetische Stoffe, Schwermetalle, Einträge<br />
aus der Luft).<br />
Über die Böden können zudem Schadstoffe ins Grundwasser oder in die Oberflächengewässer<br />
sowie in die Nahrungskette des Menschen gelangen.<br />
Diese Belastungen der Böden führen zu verminderten Erträgen und Qualitäten der<br />
Landwirtschaftsprodukte, zu beeinträchtigten Lebensgemeinschaften, zu erhöhten<br />
Naturgefahrenpotenzialen oder gar zur Gefährdung der menschlichen Gesundheit.<br />
Da die Böden in höheren Lagen empfindlicher sind, ist beim Umgang mit den Böden<br />
besondere Vorsicht und Vorsorge, insbesondere bezüglich der Erosion, geboten.<br />
Um einen Überblick über die Bodenbelastung zu erlangen, unterhält der Bund ein<br />
Bodenbeobachtungsnetz (NABO), welches der <strong>Kanton</strong> durch ein Bodenüberwachungsnetz<br />
(KABO) ergänzt. Die bisherigen Untersuchungen von Bund und <strong>Kanton</strong><br />
zeigen, dass es in der Schweiz zwar keine völlig unbelasteten Böden mehr gibt, aber<br />
die Bodenfruchtbarkeit ausserhalb unmittelbarer Belastungsgebiete langfristig gesichert<br />
ist. Dies unter der Voraussetzung, dass die Belastungen nicht weiter ansteigen.<br />
B Leitüberlegungen<br />
■ Zielsetzung<br />
Die vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten des Bodens werden auch für kommende<br />
Generationen und zugunsten vielfältiger und stabiler Lebensgemeinschaften sichergestellt.<br />
Hierzu ist der Umfang und die Qualität des Bodens möglichst flächendeckend<br />
zu erhalten.<br />
■ Strategischer Schwerpunkt<br />
Bodenverbrauch vermindern<br />
Der Flächenverbrauch für neue Siedlungen, Verkehr, Infrastrukturen und Raumnutzungen<br />
wird minimal gehalten. Die Bodenerosion wird mit geeigneten Massnahmen<br />
verhindert. Werden bodenverbrauchende Nutzungen aufgegeben (z. B. Materialabbau<br />
und -ablagerung, Tiefbauten), so wird in der Regel die im Zonenplan festgelegte<br />
Grundnutzung wiederhergestellt, ausser es werden mit einer abweichenden Gestaltung<br />
mindestens gleichwertige, im öffentlichen Interesse liegende Werte geschaffen.<br />
■ Grundsätze<br />
Qualität der Böden erhalten<br />
Die Bodennutzung (z. B. durch die Land- und Forstwirtschaft sowie durch Tourismus,<br />
Erholung und Sport) wird den natürlichen Standortvoraussetzungen angepasst.<br />
Übernutzungen werden vermieden oder wo nötig durch die Anpassung der Bewirtschaftung<br />
vermindert. Die Schadstoffausstösse aus Verkehr, Industrie, Gewerbe,<br />
Heizungen sowie Landwirtschaft werden gesamthaft minimiert. Dies geschieht primär<br />
durch Vorsorge und, wenn dies nicht möglich ist, durch Minderung mittels<br />
technischer Massnahmen.<br />
Stand 19. September 2003 75<br />
3.2<br />
3.9, 7.6<br />
3.2, 3.7, 3.10<br />
„Bodenverbrauch<br />
vermindern“ s.<br />
Erläuterungen<br />
5, 6, 7.4<br />
„Wiederherstellen“<br />
s. Erläuterungen<br />
3.2, 3.3, 3.8, 4