Landschaft - Richtplan Graubünden - Kanton Graubünden
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3.10 Naturgefahren <strong>Landschaft</strong><br />
D Erläuterungen und weitere Informationen<br />
� Umfassende Berücksichtigung: Die Gefährdung von Siedlungen, wichtigen Verkehrsachsen,<br />
grösseren Anlagen im Nicht-Siedlungsgebiet innerhalb der Erfassungsbereiche (z. B. Erholungsanlagen,<br />
Versorgungs- und Produktionsanlagen).<br />
� Abschätzung neuer Naturgefahren: Dies erlaubt, beispielsweise ganze Flusssysteme zu untersuchen<br />
oder die Folgen der Klimaänderung abzuschätzen. Daraus lassen sich potenzielle Gefahrengebiete<br />
ableiten. Die Veränderung des Gefahrenpotenzials und damit der Gefahrengebiete<br />
steht u. a. im Zusammenhang mit der Klimaänderung. Diese wiederum steht u. a. im Zusammenhang<br />
mit dem Kohlendioxid-Ausstoss. Kohlendioxid entsteht insbesondere bei Verbrennungsprozessen.<br />
� Fallbezogene Risikobewertung: Damit werden differenzierte Analysen nach Fläche bzw. nach<br />
Gefahren- und Schadenpotenzial möglich.<br />
� Schutzwirkung und Stabilität der Schutzwälder: Nur ein Teil des Schutzwaldes weist heute<br />
eine hohe Schutzwirkung und zugleich eine hohe Stabilität auf.<br />
� Umfassendes Gefahreninformationssystem: Gestützt auf das Bundesgesetz über den Wald ist<br />
der <strong>Kanton</strong> daran, ein umfassendes Gefahreninformationssystem zu erarbeiten. Dieses zeichnet<br />
sich durch folgende vier Schwerpunkte aus:<br />
– nach einheitlichen Kriterien werden für das gesamte <strong>Kanton</strong>sgebiet Erfassungsbereiche zur<br />
Beurteilung von Naturgefahren ausgeschieden<br />
– in diesen Erfassungsbereichen werden aufgetretene Naturereignisse wie Lawinen, Hochwasser,<br />
Rutschungen und Steinschlag mit einem EDV-Ereigniskataster erfasst<br />
– die Gefahren werden differenziert beurteilt und in prozessgetrennten Gefahrenkarten dargestellt<br />
– Erfassungsbereiche, Ereigniskataster und Gefahrenkarten sind schliesslich die Grundlagen für<br />
die Ausarbeitung von quantitativen Risikoanalysen.<br />
Dieses informatikgestützte Informationssystem ermöglicht u. a. eine qualitativ verbesserte, nachvollziehbare<br />
Gefahrenerfassung und Gefahrenzonenausscheidung und dient als Grundlage für<br />
Schutzmassnahmen-Konzepte und das Risikomanagement. Das Informationssystem wird im<br />
Verlaufe der kommenden Jahre laufend ergänzt. Die Bearbeitung des gesamten <strong>Kanton</strong>s für alle<br />
Gefahrenarten wird aufgrund der Grösse und der vorhandenen finanziellen Mittel noch ca. 15<br />
Jahre in Anspruch nehmen. Ein ansehnlicher Teil der Kosten wird durch den Bund gedeckt.<br />
E Objekte<br />
Keine.<br />
3.11 Boden<br />
A Ausgangslage<br />
Böden sind sehr kostbare Güter. Einerseits bilden Böden eigene Lebensgemeinschaften.<br />
Andererseits tragen sie als Bestandteile eines Ökosystems zur Regelung<br />
der natürlichen Kreisläufe des Wassers, der Luft und der Stoffe bei. Sie wirken als<br />
Puffer gegenüber verschiedenen Umwelteinflüssen. Gesunde Böden sorgen für die<br />
Stabilität der <strong>Landschaft</strong> und bilden die Grundlage verschiedener <strong>Landschaft</strong>snutzungen.<br />
Sie sind Produktionsgrundlage, Energie- und Rohstoffquellen. Zudem beherbergen<br />
Böden ein kultur- und erdgeschichtliches Archiv.<br />
Böden sind weder vermehrbar noch unbegrenzt verfügbar. Sie sind verschiedenarti-<br />
3.1, 3.10<br />
3.2, 3.3, 7.4<br />
3.5.1, 5.5.1<br />
74 Stand 19. September 2003