Landschaft - Richtplan Graubünden - Kanton Graubünden
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3.5 Traditionelle Kulturlandschaften <strong>Landschaft</strong><br />
nahmen (z. B. Aufwertung, Förderung, Sicherung usw.) bieten sich <strong>Landschaft</strong>sentwicklungskonzepte<br />
bzw. regionale Vernetzungskonzepte an. Bei ausgewiesenem<br />
Bedarf für die Landwirtschaft können z.B. Hecken entfernt werden, wenn gleichzeitig<br />
neue Hecken zur besseren Vernetzung des Lebensraumes gepflanzt werden.<br />
Verbrachende Kulturlandschaften mit besonderer Bewirtschaftung gezielt offen<br />
halten<br />
Kulturlandschaften mit besonderer Bewirtschaftung, die infolge Einwachsens zu<br />
verschwinden drohen, werden im öffentlichen Interesse offengehalten. Die öffentliche<br />
Hand unterstützt diese Massnahmen oder führt sie in Ausnahmefällen selbst aus.<br />
Solche Massnahmen können auch als Ersatz- oder Kompensationsmassnahmen im<br />
Sinne der Natur- und Heimatschutzgesetzgebung oder bei Rodungen angewendet<br />
werden.<br />
C Verantwortungsbereiche<br />
Über die Kulturlandschaften mit besonderer Bewirtschaftung wird, in Zusammenarbeit<br />
mit den Regionen und Gemeinden, eine aktuelle Übersicht erstellt.<br />
Federführung: Amt für Natur und Umwelt<br />
Die Übersicht über die besonderen Kulturlandschaften dient den Regionen und Gemeinden<br />
als Grundlage zur Erarbeitung sachgerechter Massnahmen zugunsten einer<br />
angepassten Bewirtschaftung, Pflege sowie der Erholung (bzgl. Bewirtschaftungsart<br />
und -intensität, Aufrechterhaltung und Pflege der <strong>Landschaft</strong>selemente, Absicherung).<br />
Federführung: Regionen oder Gemeinden<br />
In Zusammenarbeit mit weiteren öffentlichen und privaten Institutionen sorgt der<br />
<strong>Kanton</strong> für die Finanzierung der Mehraufwendungen infolge einer angepassten Nutzung<br />
der besonderen Kulturlandschaften. Mit den Bewirtschaftern sind Leistungsvereinbarungen<br />
zu treffen.<br />
Federführung: Amt für Natur und Umwelt<br />
D Erläuterungen und weitere Informationen<br />
� Kulturlandschaften mit besonderer Bewirtschaftung sind <strong>Landschaft</strong>en, welche eine spezielle<br />
Bewirtschaftung bezeugen und aufgrund der Vielfalt und Ausprägung der Kultur- und <strong>Landschaft</strong>selemente<br />
besonders sind (Hecken, Bewässerungsgräben, Hangterrassen, parkähnliche<br />
Baumbestände, Hochstamm-Obstbestände, Lesesteinmauern, Wingertwege und -mauern etc.). Sie<br />
weisen hohen ästhetischen, emotionalen, kulturgeschichtlichen, ökologischen und erholungsbezogenen<br />
Wert auf.<br />
� Prägende Elemente und Empfindlichkeit: Jede Kulturlandschaft mit besonderer Bewirtschaftung<br />
hat ihre charakteristischen <strong>Landschaft</strong>selemente und weist eine spezielle Empfindlichkeit<br />
auf. Deshalb können keine allgemein geltenden Empfehlungen zur Bewirtschaftung und Pflege<br />
gemacht werden. Der Umgang mit der Kulturlandschaft wird so bestimmt, dass er der Erhaltung<br />
des <strong>Landschaft</strong>styps entspricht.<br />
� Bestehende Bewirtschaftung: Viele Kulturlandschaften mit besonderer Bewirtschaftung werden<br />
heute extensiv genutzt, sodass beispielsweise noch artenreiche Blumenwiesen oder Kleinstrukturen<br />
wie Lesesteinhaufen oder Gräben vorzufinden sind. Doch gerade in den letzten Jahren hat der<br />
Druck wegen der intensiveren Bewirtschaftung auf einzelne Kulturlandschaften mit besonderer<br />
46 Stand 19. September 2003<br />
3.2