Landschaft - Richtplan Graubünden - Kanton Graubünden
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Raumordnungspolitik 2.3 Räumliche Entwicklung in <strong>Graubünden</strong><br />
2.3.4 Annahmen zur zukünftigen Entwicklung und<br />
mögliche Reaktionen darauf<br />
Die Schweiz wird mit Europa noch stärker vernetzt<br />
Annahme<br />
Die Schweiz und <strong>Graubünden</strong> rücken näher zu Europa. Grenzen werden für den Austausch<br />
von Menschen und Gütern unbedeutender. Dadurch wird <strong>Graubünden</strong> stärker<br />
von aussen beeinflusst und wirkt durch seine Raumordnungspolitik auch auf die Nachbarn<br />
(Länder, <strong>Kanton</strong>e, Regionen).<br />
Mögliche Reaktion<br />
Raumplanung muss künftig noch mehr über die Grenzen hinausgehen. Die Zusammenarbeit<br />
mit anderen <strong>Kanton</strong>en, dem Fürstentum Liechtenstein, Italien und Österreich<br />
muss gestärkt werden.<br />
Mobilität und Verkehr nehmen zu<br />
Annahme<br />
Transporte auf Strassen, Schienen und in der Luft nehmen aufgrund der steigenden<br />
Mobilität und der europäischen Vernetzung weiterhin zu. Verschiedene Strassen <strong>Graubünden</strong>s,<br />
wie die Achsen San Bernardino, Prättigau – Flüela – Unterengadin, Julier /<br />
Puschlav sowie die Engadinachse, erfüllen auch international eine wichtige Verkehrsfunktion.<br />
Der Schwerverkehr wie auch der Reiseverkehr und Freizeitverkehr nehmen<br />
besonders stark zu. Auf unseren Hauptachsen muss mit Mehrverkehr und einer Zunahme<br />
der verkehrsbedingten Lärm- und Luftbelastung gerechnet werden. Die Gefahr,<br />
dass der Verkehr bei Staus auf Nebenachsen ausweicht, wächst.<br />
Mögliche Reaktion<br />
Wenn ein Teil des erwarteten Mehrverkehrs auf Schiene und Bus verlagert werden soll,<br />
müssen die Verbindungen des öffentlichen Verkehrs zwischen den Zentren und den<br />
grossen Ballungsräumen im Mittelland und Ausland - vor allem auch für den Tourismus<br />
- verbessert und ausgebaut werden. Mit flankierenden Massnahmen zur Erhaltung<br />
und Förderung der Wohn- und Erholungsqualität müssen die Auswirkungen des Verkehrs<br />
verträglicher gemacht werden.<br />
Freizeit und Tourismus sind Wachstumsbranchen<br />
Annahme<br />
Die Freizeit als Zeit für Erholung, Sport, Musse, Kultur und Weiterbildung nimmt zu,<br />
die Lust auf Abenteuer in freier <strong>Landschaft</strong> wächst. Ein gutes Freizeitangebot bietet<br />
auch gute Voraussetzungen für die Ansiedlung innovativer Betriebe. Die Tourismusangebote<br />
werden heute weltweit vermarktet. Die ,Marke <strong>Graubünden</strong>‘ steht unter globalem<br />
Konkurrenzdruck. Dies hat zur Folge, dass nur sehr attraktive und innovative<br />
Destinationen mit einem Topangebot oder Orte mit klar ausgerichteten "Nischenprodukten"<br />
auf dem Markt mithalten können.<br />
Mögliche Reaktion<br />
Für die räumliche Entwicklung bedeutet dies, dass einerseits attraktive, vernetzte Tourismusräume<br />
gefördert und andererseits die Entwicklung von Nischenprodukten - v. a.<br />
im ländlichen Raum - unterstützt werden. Zentrale Voraussetzungen für die Wettbewerbsfähigkeit<br />
im Tourismus sind eine intakte Natur, grosse naturnahe <strong>Landschaft</strong>sräume,<br />
Ruhe, saubere Luft und sauberes Wasser, Siedlungen mit Identität sowie eine<br />
gute Ausstattung.<br />
Stand 19. September 2003 19