St.gallische Gerichts- und Verwaltungspraxis 2006

Staats- und Verwaltungsrecht GVP 2006 Nrn. 44/45
44
Art. 31 Abs. 2 StG (sGS 811.1). Verkaufen die Erben des Inhabers einer
Einzelfirma einen Teil des ererbten Betriebs und führen sie die Unternehmung
in veränderter Form in der bisherigen Betriebsliegenschaft weiter,
so liegt keine Überführung der Betriebsliegenschaft vom Geschäftsvermögen
in das Privatvermögen vor. Allfällige Veränderungen der Anteile der
Erben an den stillen Reserven vor einer späteren Überführung in das
Privatvermögen sind steuerlich zu berücksichtigen.
Verwaltungsgericht, 22. Februar 2006
Sachverhalt und Auszug aus den Erwägungen in SGE (St.Galler Steuerentscheide)
2006 Nr. 13.
45
Art. 33 Abs. 1 lit. c StG (sGS 811.1). Die Veranlagung der Aktiengesellschaft
ist für die Veranlagung der ihr nahestehenden Personen nicht bindend. Als
Empfänger geldwerter Leistungen kommen Beteiligte, aber auch diesen
nahestehende Personen in Frage. Wird ein von der Gesellschaft angeschaffter
Vermögensgegenstand überwiegend von der Alleinaktionärin privat
genutzt und bestreitet deren Vater, der Verwaltungsrat der Gesellschaft
ist, eine Begünstigung, so ist die Zurechnung zu seinem Einkommen ungerechtfertigt.
Die Voraussetzungen für die Zurechnung einer geldwerten
Leistung aufgrund eines simulierten Darlehens als ausserordentliches Einkommen
beim Vater der Alleinaktionärin sind dagegen erfüllt.
Verwaltungsgericht, 12. April 2006
Sachverhalt und Auszug aus den Erwägungen in SGE (St.Galler Steuerentscheide)
2006 Nr. 15.
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