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Skriptum zur Wahrscheinlichkeitstheorie

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116 KAPITEL 3. GESETZE DER GROSSEN ZAHLEN<br />

13 Starkes und schwaches Gesetz der großen Zahlen<br />

Sei stets (Ω, A, P) ein Wahrscheinlichkeitsraum.<br />

13.1 Definitionen<br />

Eine Familie (X i ) i∈I von Zufallsvariablen heißt identisch verteilt, wenn<br />

VertX i = VertX j<br />

(i, j ∈ I).<br />

Man beachte den Unterschied der beiden Begriffe identisch verteilt und gleichverteilt<br />

Eine Folge (X n ) n∈N reeller, integrierbarer Zufallsvariablen genügt dem starken Gesetz der großen<br />

Zahlen, wenn<br />

[<br />

P<br />

lim<br />

n→∞<br />

d.h. wenn die Folge der Zufallsvariablen ( 1 n<br />

1<br />

n<br />

n∑<br />

]<br />

(X i − E[X i ]) = 0 = 1,<br />

i=1<br />

n∑<br />

(X i −E(X i ))) n∈N P-fast sicher gegen 0 konvergiert.<br />

i=1<br />

Eine Folge (X n ) n∈N reeller, integrierbarer Zufallsvariablen genügt dem schwachen Gesetz der<br />

großen Zahlen, wenn<br />

[ n∑<br />

]<br />

lim P 1<br />

n→∞ n<br />

(X i − E[X i ]) > ɛ = 0 (ɛ > 0),<br />

i=1<br />

d.h. wenn die Folge der Zufallsvariablen ( 1 n<br />

n∑<br />

(X i − E[X i ])) n∈N stochastisch gegen 0 konvergiert.<br />

13.2 Hauptsatz (Kolmogoroff) (nach R. Zweimüller 97/98)<br />

i=1<br />

Jede unabhängige Folge (X n ) n∈N reeller, integrierbarer, identisch-verteilter Zufallsvariablen<br />

n∑<br />

genügt dem starken Gesetz der großen Zahlen, d.h. für S n := X i gilt<br />

P [ 1<br />

lim<br />

n→∞ n S n = E[X 1 ] ] = 1.<br />

i=1<br />

Beweis: Nach Transformationssatz ist<br />

∫<br />

∫<br />

E[X n ] = xP Xn [dx] =<br />

xP X1 [dx] = E[X 1 ],<br />

also E[S n ] = n · E[X 1 ]. Deshalb ist das starke Gesetz der großen Zahl in diesem Fall äquivalent<br />

<strong>zur</strong> Behauptung.<br />

1. Beh.: Es genügt, den Fall X n ≥ 0 zu betrachten.<br />

Denn: mit<br />

Y : x ↦→ sup(x, 0),<br />

Z : x ↦→ −x<br />

gilt für die Zufallsfariablen X − n<br />

und X + n<br />

X + n = Y ◦ X n , X − n = Y ◦ Z ◦ X n .<br />

Damit sind (X + n ), (X − n ) nach 12.5 unabhängige Zufallsvariablen. Wegen<br />

P X<br />

+<br />

n<br />

= Y (P Xn ), P X<br />

−<br />

n<br />

= (Y ◦ Z)(P Xn )<br />

sind sie identisch verteilt. Hat man also den Satz für X n ≥ 0 gezeigt, so lässt sich die allgemeine<br />

Fassung beweisen, indem man X − n und X + n getrennt betrachtet.

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