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Skriptum zur Wahrscheinlichkeitstheorie

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Kapitel 0<br />

Einführung<br />

0 Vorbemerkungen<br />

Erst um 1930 begründet Kolmogoroff die <strong>Wahrscheinlichkeitstheorie</strong> axiomatisch. Dabei schuf er<br />

die Grundlagen dafür, auch auf nichtdiskreten Räumen <strong>Wahrscheinlichkeitstheorie</strong> zu betreiben.<br />

0.1 Diskrete Stochastik<br />

Die diskrete <strong>Wahrscheinlichkeitstheorie</strong> beschäftigt sich mit dem Studium zufälliger Experimente<br />

mit höchstens abzählbar vielen stochastisch relevanten Experimentsausgängen ω ∈ Ω. D.h., es gibt<br />

höchstens abzählbar viele Ausgänge mit diskreten positiven Wahrscheinlichkeiten. Die zugehörige<br />

Abbildung, die den Ausgängen Wahrscheinlichkeiten zuordnet, heißt Wahrscheinlichkeitsmaß. Sie<br />

hat im diskreten Fall folgende Eigenschaften:<br />

1. P[Ω] = 1 (Wahrscheinlichkeit des sicheren Ereignisses),<br />

2. P[A] = ∑ ω∈A<br />

P[ω] (A ⊆ Ω).<br />

Die Wahrscheinlichkeit von A ist die Summe der Wahrscheinlichkeiten der zu A gehörigen Elementarereignisse.<br />

Mit<br />

{<br />

1, ω ∈ A<br />

ɛ ω : A ↦→<br />

0, ω ∉ A und α ω := P[ω]<br />

ist P = ∑ ω∈Ω<br />

α ω ɛ ω . Umgekehrt ist für α ω ∈ [0; 1] mit ∑ ω∈Ω<br />

α ω = 1 durch<br />

A ↦→ ∑ ω∈Ω<br />

α ω = ∑ ω∈Ω<br />

α ω ɛ ω [A]<br />

stets ein diskretes Wahrscheinlichkeitsmaß gegeben.<br />

0.2 Beispiele<br />

1. Die hypergeometrische Verteilung ist ein Wahrscheinlichkeitsmaß) auf Ω = {0, . . . , S} und hat<br />

Parameter n, N ∈ N mit n ≤ N. Sie ist definiert durch<br />

( S N−S<br />

)<br />

α s :=<br />

s)(<br />

n−s<br />

( N<br />

(s ∈ Ω).<br />

n)<br />

Man kann α s interpretieren als die Wahrscheinlichkeit beim Ziehen ohne Zurücklegen von n<br />

Kugeln aus einer Urne mit N Kugeln, von denen S schwarze und N − S weiße sind, genau s<br />

schwarze zu ziehen.<br />

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