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Skriptum zur Wahrscheinlichkeitstheorie

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220 KAPITEL 6. MARTINGALTHEORIE<br />

25.13 Hauptsatz (Doob’scher Konvergenzsatz für inverse Submartingale)<br />

Sei I = Z + . und (X t , F t ) t∈I ein rechtsseitig stetiges Submartingal. Dann konvergiert (X t ) t∈I<br />

genau dann fast sicher und im Mittel gegen eine integrierbare F −∞ -messbare Zufallsvariable<br />

X −∞ , wenn<br />

inf<br />

t∈I E[X t] > −∞.<br />

Dann ist auch (X t , F t ) t∈I<br />

ein Submartingal.<br />

Beweis:<br />

“⇒”: Aus X t → X −∞ im Mittel folgt<br />

inf E[X t] 23.6.2<br />

= lim E[X t] = E[X −∞ ] > −∞.<br />

t∈I t→−∞<br />

“⇐”: Aus 25.11, 25.12 und 6.25 folgt, dass es eine F −∞ -messbare Zufallsvariable X −∞<br />

L 1 (Ω, A, P) gibt mit<br />

X −∞ = lim X t<br />

t→−∞<br />

fast sicher und im Mittel.<br />

∈<br />

Wie im Beweisschritt 2. von 25.7 folgt nun, dass für t ∈ I<br />

∫<br />

∫ ∫<br />

X −∞ dP = X s dP ≤ X t dP (A ∈ F t )<br />

A<br />

lim<br />

s≤t<br />

s→−∞<br />

A<br />

A<br />

Damit ist (X t , F t ) t∈I<br />

ein Submartingal.<br />

✷<br />

25.14 Korollar<br />

Sei I = Z − . Dann konvergiert jedes rechtsseitig stetige Martingal (X t , F t ) t∈I fast sicher und im<br />

Mittel gegen eine integrierbare Zufallsvariable X −∞ , so dass (X t , F t ) t∈I<br />

ein Martingal ist.<br />

Beweis: Die Konvergenz folgt direkt aus 25.13. Außerdem ist<br />

∫<br />

∫ ∫<br />

X −∞ dP = X s dP = X t dP (A ∈ F t )<br />

A<br />

lim<br />

s≤t<br />

s→−∞<br />

A<br />

A<br />

und damit (X t , F t ) t∈I<br />

ein Martingal.<br />

✷<br />

25.15 Anwendungen<br />

1. Kolmogoroff’sches Kriterium (13.5):<br />

Beh: Sei X n eine unabhängige Folge quadratisch inegrierbarer reeller Zufallsvariablen mit<br />

∞∑<br />

n=1<br />

1<br />

n 2 Var[X n] < ∞.<br />

Dann gilt für (X n ) das starke Gesetz der großen Zahlen.<br />

Beweis: Œ ist E[X n ] = 0 (n ∈ N). Nach 23.9 ist<br />

(S n ) n∈N := ( n ∑<br />

i=1<br />

1<br />

i X i<br />

)<br />

n∈N

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