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Skriptum zur Wahrscheinlichkeitstheorie

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154 KAPITEL 5. STOCHASTISCHE PROZESSE<br />

17.9 Korollar<br />

Zu jeder Familie (P J ) J⊂⊂I von Wahrscheinlichkeitsmaßen über einen polnischen Raum E und jeder<br />

bzgl. des projektiven Limes P I := P J wesentlichen Menge C ⊆ E I ist der C-kanonische<br />

lim ←−<br />

J ⊂⊂ I<br />

Prozess der einzige Koordinatenprozess mit Pfadmenge C, dessen endlich-dimensionalen Randverteilungen<br />

die (P J ) J⊂⊂I sind<br />

Beweis: Wegen 17.6 und 17.8 ist nur zu zeigen:<br />

Beh: Für einen C-kanonischen Prozess<br />

(C, C ∩ B I , P ∗ I | C∩B I<br />

, (Y t ) t∈I = (π t | C ) t∈I , E)<br />

und jedes Wahrscheinlichkeitsmaß Q auf C ∩ B I mit Y J (Q) = P J (J ⊂⊂ I) ist Q = P ∗ I | C∩B I<br />

.<br />

Sei dazu<br />

{<br />

E := ( ∏<br />

}<br />

B J ) : B j ∈ B, J ⊂⊂ I .<br />

Y −1<br />

J<br />

Dann ist E ein ∩-stabiler Erzeuger von C ∩ B I , denn für J, J ′ ⊂⊂ I und B j ⊆ B<br />

Y −1 ( ∏ ) (<br />

J<br />

B j ∩ Y<br />

−1<br />

∏ ) (<br />

J<br />

B ′<br />

j<br />

′ = Y<br />

−1<br />

∏ )<br />

J∪J<br />

A ′ j ∩ A ′ j<br />

j∈J<br />

j ′ ∈J ′ j∈J∪J ′<br />

j∈J<br />

(j ∈ J ∪ J ′ ) ist<br />

mit<br />

A j = B j (j ∈ J),<br />

A j = E (j /∈ J),<br />

A ′ j = B j (j ∈ J ′ ), A ′ j = E (j /∈ J ′ ).<br />

Damit ist für P := P ∗ I | C<br />

P [ Y −1<br />

J<br />

( ∏ )] [ ∏<br />

B j = PJ<br />

j∈J<br />

j∈J<br />

]<br />

B j = Q[Y<br />

−1<br />

J<br />

( ∏ B j )]<br />

j∈J<br />

und damit P = Q.<br />

✷<br />

17.10 Bemerkungen<br />

1. Sei E ein nicht einpunktiger Hausdorff-Raum und I ein nicht ausgeartetes Intervall in R.<br />

Dann gibt es keine σ-Algebra B auf E, so dass C(I, E) ⊆ B I . Andernfalls existiert nach 9.5 ein<br />

J ⊂⊂ I abzählbar und ein B ∈ B J mit C(I, E) = π −1<br />

J<br />

(B). Sei nun ω 0 ∈ C(I, E), t 0 ∈ I \ J und<br />

x 0 ∈ E \ {ω 0 (t 0 )}. Definiere<br />

{<br />

ω 0 (t) falls t ≠ t 0<br />

ω : t ↦→<br />

x 0 falls t = t 0 .<br />

Damit ist ω /∈ C(I, E), aber andererseits<br />

π J (ω) = (ω(t)) t∈J = π J (ω 0 ) ∈ B,<br />

also ω ∈ π −1 (B) = C(I, E). Das ist ein Widerspruch.<br />

J<br />

2. Ist insbesondere (E, B(E)) polnisch, ω ∈ C(I, E) und<br />

P J := ⊗ t∈I<br />

ɛ ω(t)<br />

(J ⊂⊂ I).<br />

Dann ist<br />

P I =<br />

also P I ∗ (C) = 1, also ist C(I, E) wesentlich.<br />

lim ←−<br />

P J = ⊗ ɛ ω(t) ,<br />

J ⊂⊂ I t∈I<br />

Dies zeigt, dass man in 17.8 wirklich mit dem äußeren Maß arbeiten muss.

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