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Skriptum zur Wahrscheinlichkeitstheorie

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22. SATZ VON RADON-NIKODYM UND BEDINGTE ERWARTUNGEN 191<br />

22.11 Korollar (Jensen’sche Ungleichung für Erwartungswerte)<br />

Sei φ : R → R konvex und X ∈ L 1 (Ω, A, P) mit φ ◦ X ∈ L 1 (Ω, A, P). Dann gilt<br />

φ(E[X]) ≤ E[φ ◦ X].<br />

Beweis: Setze B = {∅, Ω}. Dann folgt die Behauptung aus<br />

φ(E[X]) = φ ◦ E B [X] ≤ E B [φ ◦ X] = E[φ ◦ X].<br />

✷<br />

22.12 Korollar<br />

Sei p ∈ [0; ∞]. Für X ∈ L p (Ω, A, P) und jede σ-Algebra B ⊆ A ist E B [X] ∈ L p (Ω, A, P) mit<br />

||E B [X]|| p ≤ ||X|| p .<br />

Für p < ∞ gilt schärfer<br />

|E B [X]| p ≤ E B[ |X| p] .<br />

Beweis:<br />

Für p < ∞: folgt die Aussage aus 22.10 mit φ : t ↦→ |t| p , denn aus φ ◦ X ∈ L 1 (Ω, A, P) folgt die<br />

schärfere Aussage. Bildet man dann den Erwartungswert auf beiden Seiten der Ungleichung, folgt<br />

die obere Aussage.<br />

Für p = ∞ folgt die Aussage aus 22.8.6, denn sei α = ||X|| ∞ . Dann ist X ≤ α fast sicher, also<br />

auch X B ≤ α fast sicher.<br />

✷<br />

22.13 Satz (Multiplikativität)<br />

Für p, q ∈ [1; ∞] mit 1 p + 1 q = 1 und X ∈ Lp (Ω, A, P), Y ∈ L q (Ω, A, P) ist, falls X eine B-messbare<br />

Zufallsvariable ist,<br />

E B [XY ] = XE B [Y ] = E B [X]E B [Y ] fast sicher.<br />

Beweis: Esi ist nur zu zeigen, dass E B [XY ] = XE B [Y ]. Sei hierzu Œ X ≥ 0, denn wegen<br />

majorisierter Konvergenz ist Œ X eine B-Elementarfunktion und wegen Linearität ist Œ X = 1 B<br />

mit B ∈ B. Da XE B [Y ] stets B-messbar ist, genügt es,<br />

∫<br />

∫<br />

XE B [Y ]dP = XY dP (A ∈ B)<br />

zu zeigen. Dies folgt aber aus<br />

∫<br />

∫<br />

∫<br />

XE B [Y ]dP = 1 B E B [Y ]dP =<br />

A<br />

22.14 Satz (Glättung)<br />

A<br />

A<br />

A∩B∈B<br />

A<br />

∫<br />

E B [Y ]dP =<br />

A∩B<br />

∫<br />

Y dP =<br />

Sind B 1 ⊆ B 2 ⊆ A Unter-σ-Algebren von A, so gilt für X ∈ L 1 (Ω, A, P)<br />

(X B2 ) B1 = X B1 = (X B1 ) B2 fast sicher.<br />

A<br />

∫<br />

1 B Y dP =<br />

A<br />

XY dP.<br />

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