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Skriptum zur Wahrscheinlichkeitstheorie

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20. DIE BROWN’SCHE BEWEGUNG 177<br />

20.13 Satz<br />

Fast sicher ist jeder Pfad einer Brown’schen Bewegung in R d lokal Hölder-stetig mit jedem<br />

Exponenten γ ∈ (0; 1 2 ).<br />

Beweis:<br />

Nach 17.12 existiert eine lokal Hölder-stetige Modifikation (Y t ) t≥0 , mit Exponenten, der für ein<br />

n ∈ N 0 < γ < n−1<br />

2n<br />

erfüllt, d.h. mit beliebigem Exponenten 0 < γ < 1 2<br />

(vgl. 20.3, 20.5), also ist<br />

(Y t ) t≥0 eine Brown’sche Bewegung. Aus P[X t ≠ Y t ] = 0 (t ∈ R + ) folgt mit A t := {ω : X t (ω) ≠<br />

Y t (ω)} (t ∈ Q + ) und dem Borel-Cantelli-Lemma 12.9<br />

P[X t ≠ Y t für höchstens endlich viele t ∈ Q + ] = 1.<br />

Da aber sowohl fast alle Pfade von (X t ) t∈I als auch von (Y t ) t∈I stetig sind, ist<br />

Wieder wegen der Stetigkeit der Pfade ist damit<br />

P[X t = Y t t ∈ Q + ] = 1.<br />

P[X t = Y t , t ∈ R + ] = 1,<br />

also die Behauptung.<br />

20.14 Bemerkung<br />

Man kann zeigen, dass die Schranke 1 2<br />

im vorangegangenen Satz scharf ist. Siehe z.B. [BW], 47.3.<br />

✷<br />

20.15 Hauptsatz<br />

Fast alle Pfade einer d-dimensionalen, Brown’schen Bewegung sind nirgends rechtsseitig diferenzierbar.<br />

Beweis: Es genügt, die Behauptung für den Fall d = 1 und die Einschränkung der reellen<br />

Brown’schen Bewegung (X t ) t∈I für jedes Intervall I = [0; a) mit a > 0 zu beweisen.<br />

Sei<br />

{<br />

X t+s (ω) − X t (ω) X t+s (ω) − X t (ω)<br />

}<br />

A := ω ∈ Ω : ∃t ∈ I, −∞ < lim inf<br />

≤ lim sup<br />

< ∞ .<br />

s→0+ s<br />

s→0+ s<br />

Wir beweisen schärfer:<br />

Beh: A ist in einer Nullmenge enthalten.<br />

Wir beweisen, dass fast sicher, wenn der Pfad einer Brown’schen Bewegung rechtsseitig differenzierbar<br />

wäre, die Ableitung unendlich groß wäre. Setze hierzu<br />

A mn = { ω ∈ Ω : ∃t ∈ I : |X t+s (ω) − X t (ω)| ≤ ms (s ∈ [0; 4a n ))} ,<br />

Damit ist<br />

A ⊆<br />

⋃<br />

m,n∈N<br />

A mn<br />

und A mn ist eine aufsteigende Folge in n für festes (m ∈ N). Also ist nur zu zeigen, dass für alle<br />

m, n die Menge A mn in einer Nullmenge enthalten ist.<br />

1. Sei ω ∈ A mn und t ∈ I mit<br />

|X t+s (ω) − X t (ω)| ≤ ms (s ∈ [0; 4a n ).

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