27.08.2014 Aufrufe

Skriptum zur Wahrscheinlichkeitstheorie

Skriptum zur Wahrscheinlichkeitstheorie

Skriptum zur Wahrscheinlichkeitstheorie

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

8 KAPITEL 1. MASSE UND INTEGRALE<br />

Ist überdies Ω σ-kompakt, d.h. es gibt eine Folge kompakter Mengen (K n ) n∈N ⊆ (P(Ω))N mit<br />

Ω =<br />

∞⋃<br />

K n ,<br />

so ist jede abgeschlossene Menge Vereinigung abzählbar vieler kompakter Mengen.<br />

Beh: Dann wird B(Ω) auch von allen kompakten Mengen erzeugt (z.B. Ω = R n ).<br />

Denn: Definiere<br />

C(Ω) := {K ⊆ Ω : K kompakt}.<br />

Sei A ∈ F(Ω). Dann ist für K ∈ C A ∩ K kompakt, also gilt für A ∈ F(Ω)<br />

A = A ∩ ⋃ n∈N<br />

n=1<br />

K n = ⋃ A ∩ K n ∈ σ(C(Ω))<br />

} {{ }<br />

n∈N<br />

kompakt<br />

und damit<br />

also<br />

σ(F(Ω)) ⊆ σ(σ(C(Ω))) = σ(C(Ω)) ⊆ σ(F(Ω)),<br />

σ(F(Ω)) = σ(C(Ω)).<br />

✷<br />

3. Im R n ist jedes n-dimensionale Intervall (d.h. jedes Produkt eindimensionaler, nicht notwendig<br />

beschränkter Intervalle) Schnitt eines offenen und eines abgeschlossenen Intervalles, also<br />

Borel’sch. Umgekehrt ist jede offene Menge Vereinigung aller in ihr enthaltenen<br />

1. beschränkten offenen Intervallen,<br />

2. beschränkten abgeschlossenen Intervallen,<br />

3. beschränkten halboffenen Intervallen,<br />

4. endlichen Differenzen unbeschränkter halboffener Intervalle<br />

jeweils mit komponentenweisen rationalen Endpunkten. Deshalb wird σ(R n ) von den Mengensystemen<br />

aus 1.-4. erzeugt.<br />

4. Obwohl letztlich alle in der Analysis auftretenden Mengen auch durch abzählbare Vereinigung<br />

bzw. Durchschnitt von offenen Mengen bilden lassen und damit Borel’sch sind, gibt es nicht-<br />

Borel’sche Mengen in jedem R n (siehe [BM]), die sogar alle Projektionen hochdimensionaler<br />

Borelsch’er Mengen sind (siehe [Fl], Bsp. 17.25)<br />

1.8 Satz<br />

Sei X : Ω ′ −→ Ω und E ⊆ P(Ω). Dann gilt:<br />

(<br />

X −1 (E) ) = X −1( σ Ω (E) )<br />

σ Ω ′<br />

Insbesondere ist für jede σ-Algebra A in Ω das Mengensystem X −1 (A) eine σ-Algebra in Ω ′ .<br />

Beweis.<br />

1. Sei A eine σ-Algebra in Ω<br />

Beh: X −1 (A) ist eine σ-Algebra in Ω ′ .<br />

1. Ω ′ = X −1 (Ω) ∈ X −1 (A).<br />

2. Sei A ′ ∈ X −1 (A). Dann gibt es ein A ∈ A mit A ′ = X −1 (A). Damit ist CA ′ = CX −1 (A) =<br />

X −1 (CA) ∈ X −1 (A).

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!