Skriptum zur Wahrscheinlichkeitstheorie
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9. PRODUKTMASSE 89<br />
9.16 Korollar (Fubini)<br />
Sei m 1 ein σ-endliches Maß auf A 1 , K 2 ein σ-endlicher Übergangskern von (Ω 1 , A 1 ) nach (Ω 2 , A 2 )<br />
und m := m 1 ⊗ K 2 das Maß auf A 1 ⊗ A 2 aus 9.13. Sei f eine m-fast überall definierte reelle<br />
A 1 ⊗ A 2 -messbare Funktion. Genau dann ist f m-integrierbar, wenn das Doppelintegral in 9.15<br />
von |f| endlich ist. Dann ist f(ω 1 , .) ∈ L 1 (K 2 [(ω 1 , .)] für m 1 -fast alle ω 1 ∈ Ω 1 und die m 1 -fast<br />
überall definierte Integralfunktion<br />
∫<br />
ω 1 ↦→ f(ω 1 , .)dK 2 [ω 1 , .]<br />
ist m 1 -integrierbar und es gilt die Formel von 9.15 für f.<br />
Ist K 2 [ω 1 , .] = m 2 (ω 1 ∈ Ω 1 ) ein σ-endliches Maß, so ist f genau dann m-integrierbar, wenn<br />
ein Doppelintegral in 9.15 von |f| endlich ist. Es gilt dann f(., ω 2 ) ∈ B 1 (m 1 ) für m 2 -fast-alle<br />
ω 2 ∈ Ω 2 . Außerdem ist ebenso die m 2 -fast überall definierte Integralfunktion<br />
∫<br />
ω 2 ↦→ f(., ω 2 )dm 2<br />
m 2 -integrierbar und es gelten die Formeln von 9.15 für f.<br />
Beweis: Es genügt, den Fall eines allgemeinen Übergangskerns K 2 zu betrachten. Durch die Zerlegung<br />
von f in f + und f − und Anwendung von 9.15 auf f + bzw. f − erhält man die Behauptung<br />
Denn für f ≥ 0 zieht die Endlichkeit des Doppelintegrals die m 1 -Integrierbarkeit der Integralfunktion<br />
wegen 4.7.4 nach sich, also deren Endlichkeit für m 1 -fast-alle ω 1 ∈ Ω 1 , d.h. für diese ω 1 ist<br />
f(ω 1 , .) ∈ L 1 (K 2 [(ω 1 , .)]. Durch Addition der Formeln 9.15 für f + bzw. f − folgt die Behauptung.<br />
✷<br />
Durch vollständige Induktion erhält man nun aus 9.13 für I = {0, . . . , n}. Sei dazu (Ω i , A i ) i∈N0<br />
Messräume.