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Skriptum zur Wahrscheinlichkeitstheorie

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18. MARKOFF’SCHE SCHAREN UND HALBGRUPPEN 159<br />

Wegen der Eindeutigkeitsaussage in 18.1 ist für f ∈ L 0 +(E, B):<br />

∫<br />

∫<br />

K 1 K 2 (f)(x) = (K 1 ◦ K 2 )(f)(x) = K 1 [x 1 , dx 1 ]<br />

K 2 [x 1 , dx 2 ]f(x 2 ).<br />

Insbesondere gilt für Wahrscheinlichkeitsmaße µ<br />

µK 2 f 9.17<br />

= µ ⊗ K 2 (f ◦ π 2 ) = π 2 (µ ⊗ K 2 )(f),<br />

d.h. µK 2 ist das Wahrscheinlichkeitsmaß π 2 (µ ⊗ K 2 ), insbesondere ist<br />

ɛ x K 2 [B] = K 2 [x, B], d.h. ɛ x K 2 = K 2 [x, .]<br />

(x ∈ E).<br />

Die Menge der Markoff-Kerne auf (E, B) bildet also (wegen der Assoziativität der Komposition)<br />

eine Halbgruppe bzgl. obiger Multiplikation mit neutralem Element oder Einheitskern<br />

1 : (x, B) ↦−→ 1 B (x) = ɛ x (B).<br />

18.3 Definition<br />

1. Eine Markoff’sche Übergangsschar oder Markoff’sche Schar ist eine Familie (P s,t ) s,t∈I<br />

s≤t<br />

Markoff-Kernen auf<br />

(E, B), die den Chapman-Kolmogoroff-Gleichungen<br />

von<br />

P s,t = P s,r P r,t (s, t, r ∈ I, s ≤ r ≤ t)<br />

genügen. Sie heißt<br />

1. normal, falls P s,t = 1 (t ∈ I),<br />

2. stationär oder zeitlich homogen, falls<br />

P s,t [x, B] = P 0,t−s [x, B],<br />

3. translationsinvariant oder räumlich homogen, falls (E, B) = (R d , B(R d )) und<br />

P s,t [x, B] = P s,t [0, B − x] (s ≤ t, x ∈ R d , B ∈ B(R d )).<br />

2. Eine Markoff’sche Halbgruppe ist eine Familie (P t ) t∈I von Markoff-Kernen auf (E, B) mit<br />

P s P t = P s+t<br />

(s, t ∈ I).<br />

3. Eine Faltungshalbgruppe ist eine Familie (µ t ) t∈I von Wahrscheinlichkeitsmaßen auf (E, B) mit<br />

µ s ∗ µ t = µ s+t (s, t ∈ I).<br />

18.4 Satz<br />

Eine Markoff’sche Schar (P s,t ) s,t∈I<br />

s≤t<br />

ist genau dann stationär, wenn durch<br />

P t := P 0,t (t ∈ I)<br />

eine Markoff’sche Halbgruppe (P t ) t∈I definiert ist. Umgekehrt definiert jede Markoff’sche Halbgruppe<br />

(P t ) t∈I durch<br />

P s,t := P t−s (s ≤ t)<br />

eine stationäre Markoff’sche Schar.<br />

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