Skriptum zur Wahrscheinlichkeitstheorie
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162 KAPITEL 5. STOCHASTISCHE PROZESSE<br />
ist<br />
∫<br />
1 1<br />
g x ∗ g t (x) =<br />
(2πt) d/2 (2πs) d/2<br />
= d ∏<br />
i=1<br />
= d ∏<br />
i=1<br />
= d ∏<br />
i=1<br />
∫<br />
1 √1<br />
2π st<br />
1<br />
2π<br />
= g s+t (x).<br />
exp ( − 1 2s ||y − x|| − 1 2t ||y||) dy<br />
exp ( − 1 2s (y i − x i ) 2 − 1 2t y2 i<br />
)<br />
dyi<br />
√1<br />
st<br />
exp ( − 1<br />
2(t+s) x2 i<br />
√<br />
1<br />
exp ( )<br />
− 1<br />
2π(s+t) 2(t+s) x2 i<br />
) ∫ exp ( (<br />
− t+s<br />
2st yi − t<br />
t+s x 2 )<br />
i)<br />
dyi<br />
} {{ }<br />
=<br />
r<br />
2π st<br />
s+t<br />
18.7 Heuristische Interpretation<br />
Unser nächstes Ziel ist die Konstruktion von Prozessen aus einer Markoff’schen Schar und einer<br />
Startwahrscheinlichkeit. Dazu beschreiben wir zunächst die Idee, die hinter einem solchen Prozess<br />
steckt.<br />
Die Größe P s,t [x, B] sei die Wahrscheinlichkeit dafür, dass ein irrfahrendes Teilchen sich <strong>zur</strong><br />
Zeit t in der Menge B befindet, wenn es <strong>zur</strong> Zeit s ≤ t im Punkt x ist. Das Teilchen sei dabei<br />
gedächtnislos, d.h. zu jedem Zeitpunkt r ∈ [s; t] orientiert sich Teilchen nur an seinem Ort <strong>zur</strong> Zeit<br />
r, nicht aber an der Vergangeheit. Daher berechnet sich P s,t [x, B] als Wahrscheinlichkeit dafür,<br />
dass das Teilchen <strong>zur</strong> Zeit t in B ist, wenn es <strong>zur</strong> Zeit r irgendwo in y ∈ E ist, gemittelt über alle<br />
<strong>zur</strong> Zeit r erreichbaren y, wobei das Teilchen <strong>zur</strong> Zeit s in x startet, d.h.<br />
∫<br />
P s,t [x, B] =<br />
P s,r [x, dy]P r,t [y, B] = P s,r P r,t [x, B].<br />
Dies motiviert die Chapman-Kolmogoroff-Gleichungen. Anders ausgedrückt heißt das<br />
∫<br />
P s,t [x, B] =<br />
∫<br />
P s,r [x, dy]<br />
∫<br />
P r,t [y, dz]1 B (z) =<br />
E<br />
∫<br />
P s,r [x, dy] P r,t [y, dz].<br />
B<br />
Allgemeiner kann man an ein Modell denken, an dem das Teilchen <strong>zur</strong> Zeit 0 gemäß einer Startwahrscheinlichkeit<br />
µ ∈ M 1 +(E) in einem zufälligen Punkt startet und sich zu Zeitpunkten t 1 <<br />
. . . < t n nacheinander in Mengen B 1 , . . . B n mit Wahrscheinlichkeit<br />
∫<br />
∫<br />
µ[dx 0 ]<br />
∫<br />
. . .<br />
∫<br />
P tn−2 ,t n−1<br />
[x n−2 , dx n−1 ]1 Bn−1 (x n−1 )<br />
P tn−1 ,t n<br />
[x n−1 , dx n ]1 Bn (x n )<br />
befindet.<br />
Dies suggeriert das folgende Resultat.