Skriptum zur Wahrscheinlichkeitstheorie
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5. L P -RÄUME 45<br />
5.9 Satz<br />
Für 1 ≤ p ≤ ∞ ist<br />
N := Np<br />
−1 (0) = {f ∈ L 0 (Ω, A), f = 0 fast überall}<br />
unabhängig von p ein linearer Teilraum von L p (m).<br />
Durch<br />
f ∼ g ⇔ f − g ∈ N ⇔ N p (f − g) = 0 ⇔ f = g fast überall<br />
wird eine Äquivalenzrelation definiert.<br />
Beweis: Der Raum N ist ein Teilraum, da N p eine Halbnorm, d.h. homogen ist und die Dreiecksungleichung<br />
gilt. Schließlich wird wegen 4.20.4 und 4.20.5 durch ∼ eine Äquivalenzrelation<br />
definiert.<br />
✷<br />
5.10 Definition<br />
Für 1 ≤ p ≤ ∞ ist der Raum<br />
L p (m) := Lp (m)<br />
∼<br />
der Äquivalenzklassen ( f) ˙ = f + N (f ∈ L p (m)) ein Vektorraum und<br />
||( ˙ f)|| p = N p (f)<br />
definiert unabhängig vom Repräsentanten f ∈ f ˙ eine Norm auf L p (m).<br />
Damit bezeichnen ||.|| p bzw. N p die Norm bzw. Halbnorm der Konvergenz im p-ten Mittel.<br />
Ist p = 1, so spricht man von der Kovergenz im Mittel, ist p = 2 so von der Konvergenz im<br />
quadratischen Mittel. Die Konvergenz im p-ten Mittel ist mit der Vektorraum-Struktur verträglich,<br />
d.h.<br />
f n<br />
L p (m)<br />
−−−−→ f, g n<br />
L p (m)<br />
−−−−→ g ⇒ f n + g n<br />
L p (m)<br />
−−−−→ f + g, αf n<br />
L p (m)<br />
−−−−→ αf.<br />
Häufig unterscheidet man nicht zwischen L p (m) und L p (m) und schreibt ||.|| p statt N p .<br />
Analog kann man den Raum L 0 (Ω, A, m) der Äquivalenzklassen der messbaren Funktionen definieren.<br />
5.11 Bemerkung<br />
Sei p ∈ [0; ∞]. Komplexe Funktionen sind A-messbare Funktionen bzw. p-fach m-integrierbare<br />
Funktionen, falls sowohl Real- als auch Imaginärteil diese Eigenschaften haben. Für die entsprechenden<br />
Räume wird<br />
L p (C, B(C), m) =: L p C (m) := L0 (Ω, A, C) ∩ {N p < ∞},<br />
L p (m, B(C), C) =: L p C (m) := L0 (Ω, A, C) ∩ {N p < ∞}<br />
definiert. Nun ist N p eine Halbnorm auf L p C (m), ||.|| p eine Norm auf L p C<br />
(m) und<br />
∫<br />
〈f, g〉 := fgdm<br />
definiert ein Pseudoskalrprodukt auf L 1 C (m). Die Abbildung<br />
∫ ∫<br />
f ↦→ fdm := Rfdm + iIfdm<br />
definiert eine komplexe Linearform mit<br />
∫<br />
∣<br />
∫<br />
fdm∣ ≤<br />
|f|dm.