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Grundzüge islamischer Religion (Ilmihal) (Diyanet)

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306 <strong>Grundzüge</strong> <strong>islamischer</strong> <strong>Religion</strong><br />

Unerlaubter Erwerb<br />

Nun gibt es auch unerlaubte Wege zur Geldwerterhaltung bzw. -mehrung. Drei<br />

davon mögen hier behandelt werden:<br />

Glücksspiel<br />

Mit dem Verbot des Glücksspiels hat der Islam kein bestimmtes Spiel im Auge<br />

gehabt, sondern auf Sinn und Folge abgezielt. Mit welchem Gerät bzw. Hilfsmittel<br />

und nach welcher Methode immer es ablaufen mag: führt - der vorher Ungewisse -<br />

Ausgang des Spiels dazu, dass am Ende eine oder mehrere Teilnehmer gewinnen bzw.<br />

verlieren, so ist der Tatbestand des Glücksspiels gegeben. Setzen z.B. zwei Spieler je<br />

zehn Mark ein und besitzt derjenige, der die höchste Zahl oder den Stich erzielt, dann<br />

zwanzig Mark, so ist es ein Glücksspiel. Legen mehrere Personen Geld zusammen und<br />

ziehen dann Lose, wonach einer oder mehrere von ihnen in den Besitz dieses Geldes<br />

gelangen und die anderen leer ausgehen, so ist es ein Glücksspiel.<br />

“O ihr, die ihr glaubt, siehe, der Wein, das (Glücks-) Spiel, die (Götzen-) Bilder und<br />

die (Los-) Pfeile sind ein Gräuel von Satans Werk. Meidet sie; vielleicht ergeht es euch<br />

wohl.” 231<br />

Unser Prophet empfiehlt, wenn jemand an seine Freunde, “komm, spielen wir<br />

Glücksspiele” sagt, soll er als Sühne für diese Worte Almosen geben. 232<br />

Dieser Koranvers erklärt das Glücksspiel für verwehrt und nennt gleichzeitig die<br />

Weisheit, die in dieser Bestimmung liegt:<br />

a) Der Muslim darf sein Leben und seinen Verdienst nicht<br />

dem Glücksfall oder Zufall anheim geben, sondern er hat es zur Erlangung bestimmter<br />

Ergebnisse einzusetzen.<br />

Das Gut anderer Menschen ist dem Muslim verwehrt; erlangt werden darf es<br />

lediglich durch wie immer gearteten Tausch, durch Spende o.a. Glücksspiel ist ein<br />

illegaler Erwerbsweg.<br />

b) Der Verlierer mag scheinbar einverstanden sein; es steht aber außer Zweifel,<br />

dass ihn der Verlust reuen und der Hass oder gar Feindseligkeit gegen den Gewinner,<br />

empfinden wird.<br />

c) Der Verlierer wird ein weiteres Mal spielen, um auf den Geschmack des<br />

Gewinnens und dann auf das erneute Genießen dieses Gefühls zu kommen, ein<br />

Zustand, der zunehmend zu Gewöhnung führt und den Menschen zum Spieler werden<br />

lässt.<br />

d) Glücksspiele halten vom Gottesdienst ab.

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