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Grundzüge islamischer Religion (Ilmihal) (Diyanet)

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454 <strong>Grundzüge</strong> <strong>islamischer</strong> <strong>Religion</strong><br />

starteten, den Propheten zu ermorden und die Muslime unerträglichen Qualen aussetzten<br />

standen nun mit eingezogenen Köpfen vor dem Propheten und warteten auf<br />

sein Urteil. Der Prophet zeigte auch hier Größe und vergab ihnen. Er ließ alle frei.<br />

Somit eroberte er nicht nur die Stadt, sondern auch die Herzen seiner Einwohner.<br />

Seine Gnade und Barmherzigkeit ermöglichten ihm ein Verhalten, dass der gesamten<br />

Menschheit als Symbol für hohe Moral und sittliche Überlegenheit dienen sollte.<br />

Die Gerechtigkeit des Propheten<br />

Der Prophet handelte stets gerecht und billig. Dies sahen sogar seine Gegner ein.<br />

Sie riefen ihn in den schwierigsten Situationen herbei, um ihren Konflikten ein Ende<br />

zu setzen. Keiner zweifelte an der Gerechtigkeit seines Urteils.<br />

Einst verteilte der Prophet die Kriegsbeute. Es versammelten sich so viele<br />

Menschen um ihn, dass einer von ihnen regelrecht auf seinen Rücken gestiegen war.<br />

Der Prophet zeigte mit einem dünnen Stock auf diesen Mann und traf ihn dabei am<br />

Gesicht. Dieser erlitt dadurch einen Kratzer. Der Prophet wandte sich sofort an diesen<br />

Mann, übergab ihm den Stock und sagte:<br />

“Los, schlage mich, wie ich dich gerade geschlagen habe!” Der Mann erwiderte<br />

jedoch:<br />

“Nein, oh Gesandter Allahs! Ich bin dir deswegen nicht böse.” 587<br />

Eine Frau aus dem Stamm Mahzumi hatte sich des Diebstahls schuldig gemacht.<br />

Die Angesehenen Mekkas wollten nicht, dass eine Frau aus einer so edlen und<br />

geschätzten Familie wegen solch einer “Banalität” bestraft wird und schickten Usama<br />

bin Zayd zum Propheten, damit er Fürsprache für sie einlege.<br />

Dieser antwortete: “Jene vor euch, die Partei ergriffen haben, sind deswegen zugrunde<br />

gegangen. Sie vollstreckten schwere Strafen über die Armen und ließen Reiche und<br />

Angesehene verschont.” 588 Er brachte damit zum Ausdruck, dass die Doppelmoral bei<br />

der Gesetzesvollziehung die Gesellschaft zerstört.<br />

“Wenn es dem Propheten frei stand zwischen zwei Dingen zu wählen, suchte er<br />

sich das einfacher zu bewältigende aus, solange nichts dagegensprach. Wenn das<br />

Einfachere jedoch verboten war, hielt er sich von ihm fern, so wie es kein andere tat.<br />

Der Prophet war in eigenen Angelegenheiten nie hinter Rache her. Doch wenn die<br />

Verbote Allahs missachtet wurden, sorgte er für Gerechtigkeit.” berichtete Aischa,<br />

die Gemahlin des Propheten. 589 Der Prophet behandelte alle Menschen gleich, er<br />

machte zwischen ihnen keine Unterschiede. Für ihn waren Arm und Reich, Groß<br />

und Klein vor dem Auge des Gesetzes gleich.

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