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Grundzüge islamischer Religion (Ilmihal) (Diyanet)

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Mohammed Friede Sei Mit Ihm 455<br />

Unter den Kriegsgefangenen von Badr befand sich auch der zu jener Zeit noch<br />

nichtmuslimischer Onkel des Propheten Abbas. Es wurde vereinbart, dass die<br />

Gefangenen gegen Lösegeld freigelassen werden. Einige von den Ansar forderten eine<br />

Sonderbehandlung für Abbas, als sie von seiner Nähe zum Propheten erfuhren. Der<br />

Prophet erwiderte:<br />

“Auf keinen Fall! Nicht ein Dirham wird ihm erlassen werden.” 590<br />

Der Prophet hat in seinem ganzen Leben niemandem eine Sonderbehandlung<br />

zukommen lassen. Seine Gesetze und Regeln galten für jedermann in gleicher weise.<br />

Er mochte es auch nicht, dass ihn seine Gefährten anders behandeln wollten, als<br />

andere Menschen.<br />

Es wird berichtet, dass der Prophet auch vor seiner Berufung in allen seinen<br />

Geschäften gerecht war und niemanden betrog. Seine Verbundenheit zu Recht und<br />

Gerechtigkeit sprach sich so weit um, dass nach seiner Berufung ihm sogar seine<br />

Gegner ihre Wertsachen anvertrauten.<br />

Ein Geschäftsmann namens Saib wurde dem Propheten vorgestellt und seine<br />

Anständigkeit gelobt. Der Prophet sagte: “Ich kenne ihn besser als ihr.” Saib fügte<br />

hinzu: “Ja, wir waren einst Geschäftspartner. Seine Berechnungen waren hervorragend.”<br />

Ein Beduine kam zum Propheten und forderte von ihm seine Schuld. Da<br />

Beduinen grob und ungeschliffen waren, wurde er beleidigend. Die Gefährten des<br />

Propheten brachten ihm entgegen: “Was bist du für ein Mensch!? Weiß du denn<br />

nicht mit wem du es zu tun hast?”<br />

Der Beduine sagte jedoch: “Ich bin hier, um mein Recht einzufordern.” Der<br />

Prophet sprach zu seinen Gefährten: “Ihr hättet auf seiner Seite stehen müssen, denn<br />

dieser Mann ist gekommen, um sein Recht einzufordern.” Daraufhin schickte er<br />

Hawla binti Kays eine Nachricht und bat sie, ihm Datteln zu leihen. Mit den geliehenen<br />

Datteln beglich er seine Schuld bei dem Beduinen und lud ihn zum Essen ein.<br />

Der Beduine betete für den Propheten und sagte: “Du hast deine Schuld auf die<br />

schönste Weise beglichen. Möge Allah dich dafür belohnen!” Daraufhin sagte der<br />

Prophet:<br />

Diese sind die Einträchtigsten unter den Menschen. (Jene, die sich darum bemühen,<br />

dass alles nach Recht und Ordnung verläuft und auf der Seite dessen stehen, der<br />

Recht hat.) Ein Volk, in dem die Schwachen ihr Recht nicht einfordern können,<br />

ohne gedemütigt zu werden, kann sich nicht weiterentwickeln.” 591

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