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Grundzüge islamischer Religion (Ilmihal) (Diyanet)

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434 <strong>Grundzüge</strong> <strong>islamischer</strong> <strong>Religion</strong><br />

sich der Hausherr durch ihn gestört fühlt. Deswegen zog er es vor im Erdgeschoss zu<br />

wohnen. Dieses Verhalten sollte den Muslimen zugleich vermitteln, wie sich zu verhalten<br />

hatten, wenn sie bei jemandem zu Gast waren.<br />

Der Prophet blieb bei ihm zu Gast, bis der Bau der “Heiligen Moschee” fertig<br />

gestellt war und neben der Moschee speziell für ihn gebaute Zimmer zur Verfügung<br />

standen. Dies dauerte ganze sieben Monate.<br />

Der ehrenvolle Prophetengefährte Abu Ayyub al-Ansari nahm 675 n. Chr. Ein<br />

einem Eroberungskrieg Konstantinopels teil und starb vor den Stadttoren den<br />

Märtyrertod. Der Gastgeber des Propheten ist im türkischen Volk als “Eyüp Sultan”<br />

bekannt und liegt heute in einem nach ihm benannten Viertel Istanbuls unter seinem<br />

Grabmal begraben.<br />

Das Volk in Medina besuchte den Propheten in Strömen und hieß ihn willkommen.<br />

Zwischenzeitlich war auch ein jüdischer Gelehrter vor Ort, Abdullah bin<br />

Salâm. Als er dem Propheten aufmerksam ins Gesicht schaute, sagte er: “Dieses<br />

Gesicht ist nicht das Gesicht eines Lügners.” und bekannte sich zum Islam.<br />

Der Prophet kaufte das Grundstück auf dem sich sein Kamel erstmals gesetzt hatte<br />

und baute dort eine Moschee. Dies war die von den Muslimen heute noch als “Mascid<br />

un-Nabawi” (Prophetenmoschee) bekannte Moschee.<br />

Beim Bau dieser Moschee arbeitet der Prophet wie ein normaler Bauarbeiter und<br />

schleppte Luftziegel auf seinem Rücken. Das Fundament der Moschee war aus Stein,<br />

seine Mauern aus Luftziegel. Als die Moschee fertig gebaut war, wurden unmittel an<br />

die Moschee spezielle Zimmer für die Unterkunft des Propheten gebaut in denen der<br />

Prophet auch später einzog. Die erste Form der Prophetenmoschee war schlicht und<br />

einfach.<br />

Der Himmel Medinas füllte sich mit der berauschenden Stimme Bilal al-<br />

Habaschis, des ehrenvollen Muezzin des Propheten. Die Muslime folgten seinem Ruf<br />

und eilten zur Moschee. Sie erlebten den Genuss hinter dem Propheten zu beten, der<br />

gekommen war, als Gnade und Barmherzigkeit für die gesamte Menschheit.<br />

Damals gab es in der Moschee keine Kanzel. Der Prophet lehnte sich bei seinen<br />

Reden gegen einen alten Dattelbaumstumpf. Später jedoch wurde eine dreistufige<br />

Minbar gebaut und der Prophet begann freitags diese zu nutzen. Dabei geschah etwas<br />

merkwürdiges, ein Wunder. Bei einer Freitagspredigt des Propheten hörte man den<br />

alten Baumstumpf stöhnen. Er konnte es nicht ertragen, dass ihn der Prophet verlassen<br />

hatte und jetzt die Minbar nutzte. Sein Stöhnen ähnelte dem Gestöhne eines<br />

Kamels, das von seinem Jungen getrennt wurde. Der Prophet stieg von der Minbar ab

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