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Grundzüge islamischer Religion (Ilmihal) (Diyanet)

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452 <strong>Grundzüge</strong> <strong>islamischer</strong> <strong>Religion</strong><br />

te uns der Prophet. Er setzte sich auf den für mich angefertigten Gebetsteppich, so wie<br />

ich jetzt drauf sitze.<br />

Die zu meiner Hochzeit erschienenen Sklavinnen versammelten sich um ihn und<br />

begannen Traueroden für die Opfer in dem Krieg von Badr zu singen. Zwischendurch<br />

sang eine von ihnen einen Vers, in dem es hieß: “Wir haben einen Propheten unter<br />

uns, der weiß, was morgen geschehen wird.” Der Prophet unterbrach sie und sagte:<br />

“Sprich nicht solche Worte. Mache so weiter, wie du es bis hierhin getan hast.” 582 Er<br />

hatte eine Abneigung gegenüber übertriebenen Lobpreisungen.<br />

Einst wusch sich der Prophet für das Gebet. Seine Gefährten wollten das von ihm<br />

gebrauchte und herabtropfende Wasser aufsammeln. Der Prophet fragte sie, warum<br />

sie sich verhielten. Sie antworteten, sie täten dass, wegen ihrer tiefen Verbundenheit<br />

zu ihm. Daraufhin sagte der Prophet:<br />

“Wenn jemand erfahren möchte, wie es ist Allah und seinen Propheten zu lieben, so soll<br />

er wahres sprechen, wenn er seinen Mund öffnet, er soll ein aufrichtiges Herz haben und<br />

kein Vertrauen brechen, wenn ihm vertraut wurde. Wenn er mit anderen zusammenlebt,<br />

soll die Rechte seiner Nachbarn achten.” 583<br />

Eines Tages kam ein Mann, um den Propheten zu besuchen. Als er sich klar<br />

machte, dass er vor einem Propheten stand, packte ihn das Zittern. Der Prophet beruhigte<br />

ihn, in dem er sagte:<br />

“Bleib ruhig! Ich bin kein Herrscher, (vor dem du zittern brauchst). Ich bin der Sohn<br />

einer Frau vom Stamm der Quraysch, die es pflegte getrocknetes Brot zu essen.” 584<br />

Der Prophet war dermaßen bescheiden, dass er nicht wollte, dass jeder, der ihm<br />

begegnet ihn lobende Worte spricht.<br />

Die Toleranz des Propheten und seine Gnade<br />

Der Prophet war stets freundlich, immer höflich und hatte ein fortwährendes<br />

Lächeln auf den Lippen. Er war nicht grob und ungeschliffen. Sein Mund verließ kein<br />

einziges Wort, das seinen Nächsten verletzte. Sein Lebenslang sprach er zu keiner<br />

Menschenseele ein schlimmes Wort oder verhielt sich ihm gegenüber grob oder rügte<br />

ihn.<br />

Anas, der dem Propheten zehn Jahre gedient hat, berichtet:<br />

“Ich habe nie erlebt, dass der Prophet mich auch nur mit einem Wort gerügt hat. Egal<br />

ob ich etwas tat oder nicht, er fragte mich nie nach dem Grund.” 585<br />

Fehler anderer wusste er zu verbergen. Er lastete ihnen ihre Schuld nicht an.

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