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I, 19 B - Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek

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602 ii. allgemeiner und gelehrter briefwechsel 1700–1701 N. 312<br />

Gewißheit hätte, weil sonst nichts kan accordiret werden. Wegen Pferde habe ein und<br />

andern Vorschlag mit dem Herrn Chuno communiciret. Ihro Maj. habe angestanden<br />

etwas hievon zu suggeriren, weil, so viel mir die Umstände bekannt, Selbte nicht wohl ein<br />

paar Pferde zu extraordinairen langem Gebrauch würden destiniren können etc. So bald<br />

5 wegen der Ankunft etwas zuverläßiges vernehme, werde diese Sache genauer besorgen.<br />

Wegen des versprochenen Reise-Geldes wolle M. H. Herr versichert seyn, daß selbiges<br />

nicht vergessen worden, sondern man bey Hof noch bedacht ist meinem Herrn Satisfaction<br />

zu geben. Da ich verwichene Ostern die Gnade hatte zu Lützenburg zu seyn, haben Ihro<br />

Majestät ernstlich nachgefragt, ob meine Commission, meinen Herrn anhero einzuladen,<br />

10 gebührend abgeleget: und hätten allerhöchst gedachte Ihro Majestät es sehr gern gesehen,<br />

wenn sie diese Zeit, über zumahl, da sie gleichsam incognito leben, und wenig Menschen<br />

um sich haben, desselben agreable Gesellschaft hätten geniessen können.<br />

Das jüngste allhier gedruckte Tractätlein Herrn Burnets ist in dem Absehen übersetzt<br />

und divulgiret worden, damit die Gemüther mehr und mehr, auch in dieser spino-<br />

15 sen Materie, welche in der Marck und Sachsen die meiste Verbitterungen verursachet,<br />

möchten zur moderation gelencket werden. Gott gebe daß solcher Zweck, zum wenigsten<br />

bey einigen erreichet werde. Sonsten habe unter Gottes Willen mir vorgenommen, bey<br />

M. H. Herren glücklicher Ankunft, und nach gepflogener gründlichen Berathschlagung<br />

das Negotium Irenicum noch einmahl Ihro Königl. Majestät und einigen Ministris vorzu-<br />

20 tragen; und wann selbige nicht mit dem Ernst, den der Sachen Beschaffenheit erfodert,<br />

dasselbe angreiffen wollten, es an meinem wenigen Theil gar aufzugeben, und Gott dem<br />

Herrn zu befehlen. Meine Reise nach Holl- und Engelland wird nun wohl bis zum Herbst<br />

oder nächsten Frühjahre verschoben bleiben, so der Herr will und wir leben; dahero meines<br />

hochgeehrten Herren Gegenwart allhier so viel mehr verlange. Ich habe 4 Irenische<br />

25 Briefe in Lateinischer Sprache gesehen, davon auch 2 ins Frantzösische übersetzet sind,<br />

kan aber kein Exemplar davon bekommen: es scheint gleichwohl, daß sie aus Hannover<br />

kommen, wie auch die Version der verwittbeten Churfürstin Durchl. dediciret ist;<br />

wenn durch meines Herrn Gütigkeit ich selbige erlangen könnte, würde sehr verbunden<br />

2 Maj.: Königin Sophie Charlotte. 8 Ostern: am 27. März. 9 Commission: vgl. N. 275.<br />

13 f. Tractätlein . . . übersetzt: G. Burnet, An Exposition of the Thirty-nine Articles of the Church<br />

of England, 1699; D. E. Jablonskis lateinische Übersetzung von Article XVII. of Predestination and<br />

”<br />

Election‘‘ erschien u. d. Tit. G. Burnet, De praedestinatione et gratia tractatus, 1701; vgl. N. 307.<br />

24–27 4 Irenische Briefe . . . ist: vgl. E p i s t o l a e (SV.), J. J. Kisker (SV.) und N. 280.<br />

24. 10. 2005

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