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I, 19 B - Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek

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428 ii. allgemeiner und gelehrter briefwechsel 1700–1701 N. 209<br />

bekant gewordene hochschätzbare Amitié zu veneriren mir nicht beständiger angelegen<br />

seyn laßen. Versichere aber daß eß nicht eben auß einer vorsetzlichen Negligence, sondern<br />

vielmehr respectuoser consideration geschehen. Selbete, So Ich mit vielen wichtigkeiten<br />

occupiret weiß, mit leeren oder unimportanten briefen nicht molestiren zu wollen. Wie<br />

5 diesem, aber, so achte dennoch unverantwortlich länger zu schweigen, auffrichtigst versichernde,<br />

daß Ich mich allemal erfreuet wenn dehro vornehmen Nahmen entweder in<br />

Actis Literariis gelesen oder auch von Vornehmen und Gelehrten nennen hören. Ich habe<br />

zeithero mit sonderbaren Verlangen auf den Erfolg der Vertröstung wegen continuirenden<br />

Codicis Diplomatici gewartet, wünschende daß Ein und andres, was dehro Verlangen<br />

10 nach communiciret, möchte anständig gewesen seyn. Undt wie Ich vor unterschieden über<br />

schickte höchst angenehme Tractätchen nochmalen verbundenst dancke; also wüntschete<br />

eifrigst daß fernerweit einige gelegenheit dehro befehl veneriren zu können, sich außern<br />

möchte. Bitte von dehro diener, so geneigt zu seyn und mir dehro Jetzigen zustandt<br />

und befinden unschwer wißendt zu machen. Meinen wenigen zustandt betreffendt, so<br />

15 finde mich dermalen waß mehr als hiebevor distrahiret. Denn obgleich mein Erl. Gnädigster<br />

Herr (welcher, wie bekant seyn möchte, neulich mit einer hochFürstl. Güstrauischen<br />

Printzeßin zum vierten mal sich verehelichet) baldt nach dem Er seinen Erl. Seeligsten<br />

Herrn Bruder in dehro hochFürstl. Antheil succediret, mir einige Raths und Landes Officia<br />

gnädigst conferiret, so importiren Selbet doch nicht sogar stete Labores und presence<br />

20 bey hofe. Jetzt aber und seydt anderthalb Jahren habe höchstged. meines Gnädigsten<br />

Herrn Verlangen nach, bey dehnen gewöhnlichen Conventibus Publicis Principum et Statuum<br />

Silesiae mich employiren laßen, so daß Ich (ohne wenn dan und wan bey meiner<br />

Landeswirtschafft in Manckerwitz mich divertire) bevorauß Winters meine meiste zeit<br />

hier in Breßlau zu bringe. Nur zu beklagen daß bey dem mehren theils durch gängi-<br />

25 gen calamitoso Rerum Statu, auch hiesigen ortes die Negotia mit vielen kummerhafften<br />

zufällen verwickelt. Gestalt dan die bey unseren Kayserl. Hofe des Spanischen wesens<br />

halber nehmende Mesures (Ob gleich ratione des Erfolgs man sich noch nichts eigentlich<br />

zuverläßiges praefiguriren kan) allhiesigem Lande ratione praestandorum bereits sehr<br />

empfindtlich werden wollen. Doch wens aufs qveruliren ankommt, so wirds wol nirgends,<br />

8 f. continuirenden . . . Diplomatici: <strong>Leibniz</strong>, Mantissa, 1700. 11 Tractätchen: nicht ermittelt.<br />

15 f. Gnädigster Herr: Herzog Christian Ulrich von Württemberg-Oels. 17 verehelichet:<br />

Die Vermählung mit Sophie von Mecklenburg-Güstrow fand am 6. Dezember 1700 statt. 18 Bruder:<br />

Silvius Friedrich verstarb am 3. Juni 1697. 26 f. Spanischen . . . Mesures: im Vorfeld des Spanischen<br />

Erbfolgekrieges.<br />

24. 10. 2005

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