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I, 19 B - Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek

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N. 356 ii. allgemeiner und gelehrter briefwechsel 1700–1701 667<br />

Burgundischen Kreiß (nach gemachten Pirenaeischen Frieden) beyzustehen; hat solches<br />

dem damahligen HofCanzler Herrn Baron von Hocher seel. dergestalt angestanden, daß er<br />

mich durch den damahls zu Wien Subsistirenden Chur Trierischen Rath und Residenten<br />

Lincker, mit dem ich in correspondenz gestanden in Kayserl. dienste invitiren laßen. Und<br />

als nach der Französischen Ruptur des Zwanzig-jährigen still-standes, ich mich einiger 5<br />

geschäffte halber zu Wien befunden, und gewiße meine gedancken sehen laßen, haben die<br />

Herrn Grafen von Königseck und Strateman beyde seel. auch dergleichen absehen mit<br />

mir gehabt. Wie ich denn noch hernach ein schreiben des seel. H. Grafen zu Windischgräz<br />

gleiches inhalts bekommen. Und habe ich allerhand Vorschläge gethan gehabt, wie nach<br />

ander Nationen Exempel, Jura Caesaris, Imperii, et Augustissimae Domus, so wohl extra 10<br />

als intra Germaniam ex Archivis, Manuscriptis, und sonst zusammenbracht, gründtlich<br />

erläutert, et ab interitu et oblivione vindiciret werden möchten, und auch einige publica<br />

specimina hierinn gegeben. Es haben aber die todesfälle dieser Herren, und dergleichen<br />

eingefallene hinderniße, den fortgang suspendiret.<br />

Nachdem nun E. Excellenz dießfals neüe Anregung gethan und die Sach abermahl 15<br />

in motum bracht, so wiederhohle ich meine schuldigste aufrichtigste contestation einer<br />

allerunterthanigsten dienst-begierigkeit, nicht zweifelende es werde die Meynung haben,<br />

11 ex . . . sonst erg. L 17–668,8 dienst-begierigkeit, (1 ) und finde sonderlich an meinem wenigen<br />

orth, daß die von E. Excellenz vorgeschlagene gradus thunlich seyn möchten, dadurch alles con bel modo,<br />

doch noch zur zeit ohne aüßerung, incaminiret, und ich gleichwohl ratione emolumentorum würcklich in<br />

stand gesezet würde zu dem bewusten absehen und zu dienst Unsers Allergnd sten Kaysers und Herrn,<br />

etwas nach meiner wenigkeit, ohne meinem schaden beyzutragen; deßen ich vorgeschlagener maßen durch<br />

ein geheimes allergd stes decret versichert werden köndte (2 ) 〈und〉 zweifele nicht, wofern es also mit guther<br />

m bricht ab (3 ) nicht zweifelende es werde die intention und Meynung haben, daß sowohl die carica | oder<br />

qvalität erg. | anständig, als die emolumenta zulanglich seyn (a) können (b) köndten (aa) doch eine zeit<br />

(bb) welches alles dann, doch nach zeit ohne aüßerung und ohne (aaa) unanständige anderweitige ab-<br />

2 angestanden: zu einer für J. P. Hocher bestimmten Abschrift vgl. I, 1 N. 31. 2–4 daß . . . laßen:<br />

Der überlieferte Briefwechsel in I, 1–3 zeigt, wie J. Lincker von Lützenwick seit 1671 <strong>Leibniz</strong>’ Bemühung<br />

um eine Anstellung am Kaiserhof bei Hocher unterstützte. Vgl. auch <strong>Leibniz</strong>’ Äußerungen von 1688<br />

in IV, 4 S. 4, S. 16, S. 41, S. 50, S. 56 Var. zu Z. 12. 5 Ruptur . . . still-standes: die Aufhebung des<br />

Regensburger Stillstandes von 1684 durch das französische Kriegsmanifest vom 24. September 1688.<br />

7 absehen: zum Wohlwollen des Reichsvizekanzlers L. W. von Königsegg vgl. etwa IV, 4 S. 40, S. 89, S. 90;<br />

zur Empfehlung durch Hofkanzler Th. A. H. von Strattmann vgl. I, 5 N. 331. 8 schreiben: die in I, 7<br />

N. 280 (S. 508, S. 509) erwähnte Antwort auf <strong>Leibniz</strong>’ Anerbieten in I, 5 N. 334. 9 Vorschläge: etwa<br />

I, 5 N. 153, N. 221, N. 222.<br />

24. 10. 2005

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