Dokument 1.pdf (35.736 KB) - RWTH Aachen University
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5. Modellierung des stabilen Risswachstums<br />
sich genau zwischen den beiden mit 2D und 3D Modell numerisch bestimmten Initiierungswerten von<br />
Ji=153N/mm und Ji=94N/mm. Der Grund für diesen Unterschied ist der gleiche wie für die HLSV des<br />
Stahls EH36-20I. Bei dem 3D Modell versagt zunächst das Element vor der Rissspitze am<br />
seitengekerbten Probenrand und erst anschließend das Element in der Probenmitte. Wird eine kritische<br />
Porosität bei einer Mehrachsigkeit von h=1.5 für die Elemente am freien Rand eingesetzt („GTN 3D-<br />
01*“), so kann eine Erhöhung des Initiierungswertes auf Ji=118N/mm und somit auch eine verbesserte<br />
Abschätzung des experimentelles Wertes erzielt werden. Da sich der Riss nach der Initiierung in der<br />
Probenmitte ausbreitet, wird der Unterschied zwischen den beiden 3D Modellen bis zu einem<br />
Rissfortschritt von 0.07mm geringer. Wird der Winkel der Seitenkerbung von 42° auf experimentell<br />
vorliegende 30° verändert, so wird keine Auswirkung weder auf den Initiierungsort noch auf den<br />
Risswiderstand beobachtet. Mit der Rissausbreitungslänge von ∆a=0.2mm, das der Elementgröße lx in<br />
der Risssausbreitungsrichtung entspricht, zeigt das 2D Modell bei der Darstellung des Risswiderstandes<br />
bis ∆a=0.3mm einen großen Sprung von ∆J=70N/mm, der bei den 3D Modellen aufgrund der<br />
unterschiedlichen Rissausbreitung entlang der Probendicke nicht auftritt. Die maximal in den<br />
Versuchen gemessene Risslänge beträgt 0.3mm, da alle untersuchten Proben dann ein instabiles<br />
Versagen zeigen. Aus diesen Gründen ist es auch nicht möglich, einen genauen weiteren<br />
Versuchverlauf des Risswiderstandes zu bestimmen.<br />
Kraft F [kN]<br />
88<br />
40<br />
35<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
Exp.<br />
GTN 2D-01<br />
GTN 3D-01<br />
GTN 3D-01*<br />
EH36-20I, HLSV<br />
0.0 0.2 0.4 0.6 0.8 1.0 1.2 1.4 1.6<br />
Aufweitung U v [mm]<br />
J-Integral [N/mm]<br />
300<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
Exp.<br />
GTN 2D-01<br />
GTN 3D-01<br />
GTN 3D-01*<br />
EH36-20I, HLSV<br />
0<br />
0.00 0.05 0.10 0.15 0.20 0.25 0.30<br />
Risswachstum ∆a [mm]<br />
Bild 5.32: Last-Aufweitungs- und die Risswiderstandskurve für EH36-20I, HLSV<br />
Ein Risswiderstandsverlauf kann für die HLSV mit dem schmalen Spalt (EH36-20F, HLSV) ebenfalls<br />
nicht ermittelt werden, da das Instabilitätsversagen bei den 0.8C(T) Proben bereits kurz nach der<br />
Initiierung auftritt. Der Initiierungswert für die HLSV mit dem schmalen Spalt ist mit Ji=139N/mm<br />
etwas höher als für die HLSV mit dem Nullspalt.<br />
Die Bruchflächen für den GW und das SG des Stahls RQT701-15I zeigen eine typische duktile<br />
Wabenstruktur, s. Bild 5.33. Diese Wabenstruktur ist beim GW durch größere, primäre Poren mit dem<br />
maximalen Durchmesser zwischen 20 und 40µm und feineren Poren, die in der Größe stark streuen,<br />
charakterisiert. Die größeren Poren sind nicht homogen verteilt sondern hängen meistens in Gruppen<br />
zusammen. Diese Gruppenanordnung von primären Hohlräumen entspricht den metallographisch