Dokument 1.pdf (35.736 KB) - RWTH Aachen University
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4. Experimentelle Datenbasis<br />
Die statistische Erfassung der Kerbschlagergebnisse mit der tanhyp-Funktion nach Wallin liefert die<br />
Übergangstemperaturen T27J(TANHYP), die für HLSV mit Nullspalt bis zu 17K höher als die T27J(KON)<br />
Werte sind, s. Tabelle 4.17. Für die HLSV mit dem schmalen Spalt liegen die tanhyp-Werte entweder<br />
um 15K höher oder sehr nah an den konventionellen Werten mit einem Unterschied von maximal 5K,<br />
s. Tabelle 4.16. Mit der Verwendung von höheren T27J(TANHYP) anstelle von T27J(KON) Werten ist eine<br />
konservativere Sicherheitsbewertung der hybridlasergeschweißten Bauteile möglich. Wie bereits oben<br />
erwähnt, wird die tanhyp-Funktion bis auf RQT701-20F auch für die Mischwerte im oberen<br />
Übergangsbereich und in der Hochlage definiert. Wenn statt Mischwerte reine SG Werte mit dem<br />
erwarteten niedrigeren Hochlagenniveau vorhanden wären, würde sich eine weitere Verschiebung der<br />
T27J(TANHYP) Werte entweder zu höheren oder niedrigeren Temperaturen ergeben. Im Fall einer<br />
Verschiebung zu höheren Werten für das SG, wäre jedoch eine Bewertung mit den Mischwerten nicht<br />
mehr konservativ.<br />
Die Übergangstemperaturen T27J(EXP), die mit Hilfe der exponentiellen Funktion ermittelt werden, sind<br />
von den zugehörigen T27J(KON) Werten um den Temperaturunterschied zwischen -13.5K für RQT701-<br />
20I und +12K für EH36-15I entfernt.<br />
Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass aufgrund der starken Streuung in dem<br />
Übergangsbereich und durch das RA keine statistisch abgesicherte Bestimmung von T27J durchführbar<br />
ist. Auch mit den konventionell ermittelten Werten, wird durch einfache Mittelwertbildung der<br />
Streuung nicht genügend Rechnung getragen. Ob die Übergangstemperaturkorrelation nach EN 1993-<br />
1-10 mit den vorgeschlagenen T27J Werten angewendet werden kann, wird in dem folgenden Kap. 6<br />
untersucht.<br />
Bis auf GW von EH36-20 mit der Übergangstemperatur T27J Q von -10°C erfüllen alle Stähle die<br />
Anforderung von T27J=-20°C nach den Normen DIN10025-2 und DIN10025-6 [DIN05]. Auch die<br />
Übergangstemperaturen von SG der HLSV liegen mit dem niedrigsten Wert von -24°C für RQT701-<br />
20F unterhalb der geforderten Normwerte für den GW. Demnach können mit den T27J-Werten für die<br />
Grundwerkstoffe konservative Sicherheitsbewertungen auch von den Bauteilen mit HLSV<br />
durchgeführt werden.<br />
54<br />
Werkstoff S355-12 EH36-15 EH36-20 RQT701-15 RQT701-20<br />
T 27J (KON) L [°C] -60 -60 -65 -100 -60<br />
A vmax (KON) L [J] 210 200 160 174 95<br />
T 27J (KON) Q [°C] -60 -50 -10 -64 -80<br />
A vmax (KON) Q [J] 220 90 110 80 180<br />
Tabelle 4.15: Die Kennwerte aus den Kerbschlagbiegeversuchen für GW der untersuchten Stähle nach<br />
[WEI06]