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Dokument 1.pdf (35.736 KB) - RWTH Aachen University

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5. Modellierung des stabilen Risswachstums<br />

Den Überblick über die untersuchten Großzugproben zeigt Tabelle 5.10. Aufgrund des größeren<br />

Wärmeeintrags und der somit längeren Abkühlzeit in der Deck- als in der Wurzellage der Schweißnaht<br />

weisen alle Großzugproben einen Verzugswinkel zwischen 0.92° und 1.95° auf. Beim Aufbringen des<br />

Ermüdungsrisses bewirken die höheren Eigenspannungen in der Decklage einen schnelleren<br />

Rissfortschritt im Vergleich zur Wurzellage. So findet in der Wurzellage bei der Mehrzahl der Proben<br />

sogar kein Rissfortschritt bei der Ermüdungsbelastung statt. Die beiden Anfangsrisslänge a1 und a2<br />

nach Bild 5.50 stellen die Mittelwerte dar, die aus den Gesamtrisslängen in der Deck- (a1v und a2v) und<br />

der Wurzellage (a1r und a2r) nach dem Anschwingen der Proben gebildet werden.<br />

104<br />

Stahl<br />

EH36-15I<br />

EH36-15F<br />

EH36-20I<br />

RQT701-20I<br />

Verzugswinkel<br />

[°]<br />

Großzugproben DE(T)<br />

Fehlstellen<br />

Temperatur<br />

[°C]<br />

a 1v<br />

[mm]<br />

oben<br />

a 1r<br />

[mm]<br />

unten<br />

a2v a2r [mm] [mm]<br />

1.83° Poren 20° 37 24 36.5 20.5<br />

1.95° Poren 20° 31 20 35 20<br />

1.60° große Fehlstellen -50° 35 20 35 20<br />

1.83° keine -40° 31 20 35 20<br />

1.34° Bindefehler 20° 36 20 35 22<br />

1.60° Bindefehler 20° 35.5 20 29.5 20<br />

1.38° keine -40° 29 20 35.5 20<br />

1.26° keine -40° 35 20 35.5 20<br />

1.03° Poren 20° 35 22 39 20<br />

0.92° Bindefehler 20° 32 20 35 20<br />

1.72° keine -50° 30.5 20 36 20<br />

1.38° keine -40° 36 20 34 20<br />

1.72° Bindefehler 20° 29 20 36 20<br />

1.83° keine 20° 36 20 32 20<br />

1.83° keine -60° 34.5 20 32.5 20<br />

1.95° keine -50° 35 20 34 20<br />

Tabelle 5.10: Überblick der untersuchten Großzugproben<br />

Die zusammengefassten Ergebnisse der Versuche an den Großzugproben sind in Tabelle 5.11<br />

aufgelistet. Die Tabelle enthält die Spannungen und Dehnungen beim Nettoquerschnittsfließen (σgy und<br />

εgy), bei der duktilen Rissinitiierung (σi und εi), beim spröden Versagen (σc und εc) und beim Erreichen<br />

der maximalen Last (σmax und εmax). Neben den Spannungen und Dehnungen werden auch die<br />

bruchmechanischen Kennwerte zum Zeitpunkt der duktilen Initiierung (CTODi und Ji) und des<br />

Sprödbruchs (CTODc und Jc) ausgewertet. Bei allen Großzugproben, die bei Raumtemperatur geprüft<br />

werden, kann mit der Potentialmethode die duktile Rissinitiierung festgestellt werden. Dahingegen<br />

zeigen Proben bei den tiefen Temperaturen ausschließlich sprödes Bruchversagen. Die experimentellen<br />

Ji und Jc Werte werden mit Hilfe des numerischen DE(T) Modells ermittelt, indem die J-Integralswerte<br />

im numerischen Modell bei den experimentellen Versagenslasten ausgegeben werden.<br />

Das Auswandern (RA) des Risses aus dem Schweißgut in den Grundwerkstoff wird bei manchen bei<br />

Raumtemperatur geprüften Proben nach unterschiedlicher Länge (∆aRA) des Risses im Schweißgut<br />

beobachtet. Diese Länge des Risses vor dem Auftreten des Rissauswanderns hängt wesentlich von dem<br />

untersuchten Werkstoff und der Probendicke ab. Bei den Großzugproben ist die Tendenz zum RA<br />

stärker ausgeprägt als bei Bruchmechanikproben. Der Grund dafür ist der kleinere out-of-plane<br />

Constraint, der bei den Großzugproben vorliegt. Mit diesem Constraint wird der Einfluss der

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