Dokument 1.pdf (35.736 KB) - RWTH Aachen University
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⎧ ∂ui<br />
⎫<br />
J = ∫ ⎨Wdy<br />
−Ti<br />
ds⎬<br />
mit ij ij<br />
⎩ ∂x<br />
⎭<br />
d W ε σ<br />
ε<br />
= ∫<br />
s<br />
0<br />
2. Stand der Technik<br />
Hier ist s eine gewählte Kontur um die Rissspitze, W die Verformungsenergiedichte, ds ein<br />
Linienelement von s, Ti auf den Linienvektor wirkender Spannungsvektor, u der Verschiebungsvektor<br />
des Weges s und x die Rissausbreitungsrichtung. Für SSY ist J nur in der Rissspitzennähe von der<br />
gewählten Kontur abhängig. Mit steigender Plastizität kann die Unabhängigkeit des J-Integrals von<br />
dem Integrationsweg nur bei einer ausreichend großen Entfernung von der Rissspitze erreicht werden.<br />
Das J-Integral eignet sich zur Beschreibung der lokalen Rissspitzenfelder bis zum Zustand Contained<br />
Yielding. Danach kann das J-Integral als Bruchkriterium nur unter der Voraussetzung eingesetzt<br />
werden, dass eine strikt konservative Bewertung eingehalten wird [AUR87]. Analog zum Kbestimmten<br />
Feld wird auch der Bereich um die Rissspitze, wo eine gültige Anwendung von J möglich<br />
ist, als J-dominierte Zone bezeichnet.<br />
Die Ermittlung des J-Integrals nach Gleichung (2.3) kann nur mittels numerischer Methoden<br />
durchgeführt werden. Die experimentelle Auswertung des J-Integrals erfolgt an Datensätzen aus den<br />
Last-Verformungsaufnahmen entsprechend der Formel:<br />
− ∂U<br />
J =<br />
B ∂a<br />
1<br />
Hier drückt der Term ∂ U / ∂a<br />
die Änderung der Energie bei einer Rissverlängerung aus und B ist die<br />
Probendicke. Für die Sicherheitsbewertung kann das J-Integral in Abhängigkeit von der Belastung,<br />
Geometrie und Werkstoffeigenschaften mit den Prozeduren, wie EFAM ETM [SCH98] oder FITNET<br />
[FIT06], abgeschätzt werden. Der Sicherheitsnachweis in der elastisch-plastischen Bruchmechanik ist<br />
erbracht, wenn der Werkstoffwiderstand JMaterial von der Rissspitzenbelastung JBauteil bei dem<br />
angerissenen Bauteil nicht überschritten wird.<br />
Das Spannungsfeld an der Rissspitze in elastisch-plastischem Material kann unter Einbeziehung der<br />
Werkstoffverfestigung und des J-Integrals mit den Gleichungen von Hutchinson [HUT68] und Rice<br />
und Rosengren [RIC68-2], den sog. HRR-Felder, bestimmt werden. Die zugrunde liegende Spannungs-<br />
Dehnungskurve wird in die Form des Potenzansatzes nach Ramberg und Osgood [RAM45] überführt:<br />
ε<br />
ε<br />
0<br />
=<br />
σ ⎛ σ ⎞<br />
+ α ⎜<br />
⎟<br />
σ 0 ⎝σ<br />
0 ⎠<br />
n<br />
In dieser Gleichung sind n und α die Konstanten, σ die wahre Spannung, ε die wahre Dehnung, σ0 die<br />
Fließspannung, ε0 die korrespondierende Fließdehnung. Um den Einfluss der Proben- oder<br />
Rissgeometrie bei der Spannungsberechnung vor der Rissspitze zu berücksichtigen werden die<br />
Spannungen des HRR-Feldes mit dem zusätzlichen Parameter Q erweitert, [ODO91] und [SHA91]:<br />
σ<br />
HRR<br />
ij<br />
(2.3)<br />
(2.4)<br />
(2.5)<br />
1<br />
q<br />
⎛ J ⎞ n+<br />
1 ~<br />
⎛ rσ<br />
⎞<br />
⎜<br />
ij(<br />
, n ) + Q ⎜ ⎟ ˆ ij(<br />
, n ) Rij<br />
Inr<br />
⎟<br />
0<br />
0 σ θ σ 0 σ θ<br />
(2.6)<br />
αε 0σ<br />
0<br />
⎝ J ⎠<br />
( r,<br />
θ ) = σ<br />
+<br />
⎝ ⎠<br />
9