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Dokument 1.pdf (35.736 KB) - RWTH Aachen University

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6. Analyse des Bruchverhaltens in der Tieflage und im Übergangsbereich<br />

Die Werkstoffauswahl zur Vermeidung des Sprödbruchs der Stahlbauteile ist im Eurocode 3, Teil 1-10<br />

geregelt, der auf einem bruchmechanischen Konzept basiert. Dieses Konzept geht davon aus, das die<br />

Sanz-Korrelation (T0=T27J-18[°C]) zwischen der Übergangstemperatur T27J und der Referenztemperatur<br />

T0 nach dem Mastercurve-Konzept Gültigkeit besitzt. Um den Eurocode 3 anwenden zu können, wird<br />

deshalb die Sanz-Korrelation für die HLSV der untersuchten Stähle geprüft. Die Ergebnisse mit den<br />

Temperaturen T27J, T0 und ∆T=(T0-(T27J-18[°C]) sind in Tabelle 6.5 zusammengestellt. Zusätzlich wird<br />

die Korrelation graphisch in Bild 6.17 untersucht.<br />

Für SG aller analysierten Stähle werden mit der Sanz-Korrelation um bis zu 43K kleinere T0 Werte als<br />

mit dem Mastercurve Konzept vorhergesagt. Somit kann die Verwendung der Sanz-Korrelation zu<br />

nicht-konservativen Aussagen bezüglich des Bruchverhaltens von HLSV führen. Der Unterschied<br />

zwischen vorhergesagten und tatsächlichen T0 Werten nimmt für höherfesten Stahl RQT701 mit<br />

Nullspalt und C(T) Proben im Vergleich zu niedrigfestem Stahl EH36 und SE(B) Proben zu. Die<br />

möglichen Ursachen für diese Unterschiede sind:<br />

• Die Eigenspannungen in den Kerbschlagbiegeproben, die aus dem Schweißprozess resultieren,<br />

sind aufgrund der kleineren Abmessungen geringer als in Bruchmechanikproben.<br />

• Im Vergleich zu Bruchmechanikproben enthält die HLSV bei den Kerbschlagbiegeproben<br />

aufgrund der Probenentnahme aus der Blechmitte und kleinerer Abmessungen wesentlich<br />

geringere Anteile an den in der Wurzellage dominierenden härteren Ferritphasen, die die<br />

Zähigkeit maßgeblich beeinträchtigen können. Mit dem hohen Anteil an acicularem Ferrit ist<br />

der Zähigkeitsunterschied zwischen der Deck- und Wurzellage bei dem Stahl RQT701 höher als<br />

bei EH36, wodurch sich die größeren Abweichungen zur vorgeschlagenen Korrelation ergeben<br />

können.<br />

Auf der anderen Seite werden für den GW des RQT701-15I bessere Abschätzungen der<br />

Referenztemperatur sowohl mit den C(T) als auch SE(B) Proben als bei der HLSV erzielt.<br />

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