Dokument 1.pdf (35.736 KB) - RWTH Aachen University
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5 Modellierung des stabilen Risswachstums<br />
5. Modellierung des stabilen Risswachstums<br />
In diesem Kapitel wird das duktile Schädigungsverhalten von hybridlasergeschweißten Proben mit<br />
Hilfe kombinierter experimenteller und numerischer Analysen untersucht. Eines der Hauptziele ist die<br />
Anwendbarkeit des GTN-Schädigungsmodells bezüglich der Abschätzung der duktilen Rissinitiierung<br />
des Risswiderstandes zu bewerten und die Übertragbarkeit der Modellparameter auf beliebige Proben-<br />
und Risskonfigurationen zu demonstrieren.<br />
Im Rahmen der Bestimmung der erforderlichen Parameter für die Schädigungsanalysen sind im<br />
vorigen Kapitel die metallographischen Untersuchungen für die GW und HLSV der vorliegenden<br />
Stähle durchgeführt, aus denen die Grenzen für die Anfangsporosität f0 definiert werden können. Die<br />
kritische Porosität fc ist ein weiterer maßgeblicher Parameter, der mit Hilfe der Zellmodellrechnungen<br />
in Abhängigkeit von der Spannungsmehrachsigkeit ermittelt wird. Die Überprüfung dieses Parameters<br />
zusammen mit der Bestimmung des Beschleunigungsfaktor κ und der ersten Festlegung des<br />
Parameters, der Elementgröße, erfolgt anschließend mit Hilfe der Zugversuche an den gekerbten<br />
Rundzugproben. Um den Einfluss des Spannungszustandes auf den Versagensbeginn und die Fähigkeit<br />
der vorgeschlagenen Parameter zur Wiedergabe dieses Versagens untersuchen zu können, wird die<br />
Kerbgeometrie der Rundzugproben variiert. Mit den Versuchen an den Bruchmechanikproben werden<br />
die Schädigungsparameter und besonders die Elementgröße in Bezug auf die Ermittlung der<br />
Risswiderstandskurve überprüft.<br />
Inwieweit der identifizierte Parametersatz auf die beliebige Probengeometrien übertragbar ist, soll<br />
anhand der Versuche an den Dreipunktbiegeproben (SE(B)-Proben) für die HLSV des Stahls S355 und<br />
Großzugproben (DE(T) Proben) für die HLSV der Stähle EH36-15, EH36-20 und RQT701-20<br />
analysiert werden.<br />
Zum Schluss wird das Schädigungsmodell für die HLSV des Stahls S355 zur Simulation und Analyse<br />
des experimentell beobachteten Phänomens des Rissauswanderns verwendet. Dabei soll die Frage, ob<br />
das Rissauswandern in Hinblick auf die Sicherheitsbewertung als positiv einzustufen ist, erörtert<br />
werden.<br />
5.1 Bestimmung von Parametern<br />
5.1.1 Zellmodellrechnung<br />
Mit Hilfe der Zellmodellrechnungen wird die kritische Porosität fc in Abhängigkeit von der<br />
Mehrachsigkeit h ermittelt. Als Ergebnis sollen Funktionen für fc in graphischer Form für den GW und<br />
das SG der untersuchten Stahlsorten dargestellt werden. Aus der Mehrachsigkeit beim Versagen der<br />
Proben, die in den nächsten Kapiteln vorgestellt werden, ergeben sich die Grenzen für h Werte für<br />
Zellmodellrechnungen. Demnach werden insgesamt drei h Werte (h=1,2 und 3) eingestellt und deren<br />
Einfluss auf das Tragverhalten der Einheitszellen analysiert. Die Zellmodellrechnungen werden<br />
meistens für die Analyse des Verhaltens von porösen Werkstoffen herangezogen. Der Erstellung von<br />
Zellmodellen liegt die Vorstellung zugrunde, dass das Kontinuum aus periodisch angeordneten<br />
zylindrischen Einheitszellen zusammengesetzt ist. Die Geometrie der Zelle wird im Bild 2.7 durch die<br />
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