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Dokument 1.pdf (35.736 KB) - RWTH Aachen University

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2. Stand der Technik<br />

In den meisten Fällen findet die Hohlraumentstehung an nicht-metallischen Einschlüssen und Partikeln<br />

statt, die entweder durch den Bruch versagen oder sich von der umgebenden Werkstoffmatrix ablösen.<br />

Das Ablösen ist typisch für kugelförmige Einschlüsse, während der Bruch als Hohlraumbildung häufig<br />

bei Zweitphasenteilchen mit nadelförmiger und gestreckter Form auftritt. Die Hohlraumwachstumsrate<br />

und damit auch die resultierende Hohlraumform hängen wesentlich von der Höhe der plastischen<br />

Verformungen und der Spannungsmehrachsigkeit ab. Beim Zusammenwachsen der Hohlräume<br />

existieren drei mögliche Mechanismen, Bild 2.5. Im Fall, dass der Werkstoff nur eine Population der<br />

großen Einschlüsse enthält, wird die Hohlraumvereinigung durch lokales Einschnüren der<br />

Werkstoffbrücken zwischen den Hohlräumen oder durch die Abschervorgänge im Matrixmaterial<br />

ausgelöst. Das Gefüge der modernen Stahllegierungen enthält aber mehrere Populationen der Partikel<br />

mit unterschiedlicher Größe, die zur Entstehung von Hohlräumen beitragen. In diesen Stählen liegt vor<br />

allem bei gutem Reinheitsgrad der dominierende Mechanismus in der Bildung von<br />

Sekundärhohlräumen, die eine Verbindung zwischen den großen Primärhohlräumen herstellen.<br />

a. b. c.<br />

Bild 2.5: Hohlraumvereinigung mit drei möglichen Mechanismen, lokales Einschüren der<br />

Werkstoffbrücken (a), Entstehung von Scherbändern (b) und Bildung von Sekundärhohlräumen (c)<br />

nach [SEI92]<br />

2.2.2 Linear-elastische Bruchmechanik<br />

Der Spannungsintensitätsfaktor K dient als Bruchmechanikparameter zur Beschreibung der<br />

Spannungsfelder vor der Rissspitze in einem linear-elastischen Material. Für eine unter Zug<br />

beanspruchte unendlich große Platte mit durchgehendem Riss ergibt sich der K-Faktor nach:<br />

K I<br />

= σ πa<br />

(2.1)<br />

Mit dem Index I des K-Faktors wird der Rissöffnungsmodus unter Normalspannungskomponente<br />

bezeichnet. Um die endlichen Abmessungen der realen Probengeometrie zu berücksichtigen, wird der<br />

Ausdruck in Gleichung (2.1) mit dem Geometriefunktion Y korrigiert. Die einzelnen Komponenten des<br />

Spannungstensors vor der Rissspitze haben im 2D-Fall unter Einbeziehung des Faktors K und<br />

basierend auf der von Williams [WIL57] durchgeführten Reihenentwicklung folgende Form [RIC74]:<br />

KI<br />

σ ij(<br />

r,<br />

θ ) = fij<br />

( θ ) + Tstressδ1iδ1<br />

j + Rij<br />

(2.2)<br />

2πr<br />

In dieser Gleichung sind r der radiale Abstand von der Rissspitze und fij(θ) vom Winkel θ abhängige<br />

Funktionen, s. Bild 2.6.<br />

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