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Dokument 1.pdf (35.736 KB) - RWTH Aachen University

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7.5 Schlussfolgerungen<br />

7. Sicherheitsbewertung von hybridlasergeschweißten Bauteilen<br />

Mit Hilfe der FITNET-Prozedur wird die Sicherheitsbewertung bei sprödem und duktilem<br />

Bruchverhalten von Hybridlaserschweißverbindungen der Großzugproben durchgeführt. Um die<br />

Genauigkeit der Abschätzung des spröden Bruchverhaltens zu erhöhen, ist die Kenntnis der<br />

Eigenspannungen für alle untersuchten HLSV erforderlich. Der Grund dafür ist, dass die<br />

Eigenspannungen, falls keine Angaben vorliegen, in Höhe der Streckgrenze und damit auf zu hohem<br />

Niveau einzusetzen sind. Im Rahmen dieser Arbeit können allerdings die Eigenspannungen nur für die<br />

HLSV des Stahls RQT701-20I mittels röntgenographischer Methode bestimmt werden. Die maximalen<br />

Eigenspannungen quer zur Schweißnahtrichtung ergeben sich mit dieser Methode zu 43% der<br />

Streckgrenze des SG.<br />

Die Ergebnisse der Sicherheitsbewertung mit der FITNET-Prozedur können in folgenden Punkten<br />

zusammengefasst werden:<br />

- Mit der Verwendung der experimentell bestimmten Bruchzähigkeiten KJc,med und den<br />

Eigenspannungen in der Höhe der Streckgrenze des SG werden zwar sichere aber auch sehr<br />

konservative Vorhersagen des spröden Versagens erzielt<br />

- Werden die Eigenspannungen auf 43% der Streckgrenze des SG herabgesetzt wie für RQT701-<br />

20I und die gemessene KJc,med Werte der Kurzriss- anstelle der Standardproben für die Analyse<br />

eingesetzt, so kann eine deutliche Reduzierung der Konservativität der Prognose festgestellt<br />

werden<br />

- Eine genauere Abschätzung des zähigkeitskontrollierten Versagens ist mit der Grenzkurve nach<br />

Option 4 im Vergleich zu Optionen 1-3 möglich, die unter Einbeziehung der numerisch<br />

bestimmten Risswiderstandskurve berechnet werden kann<br />

Ebenfalls eine sichere und nicht weniger konservative Analyse des spröden Versagens kann mit den<br />

KJc,med Werten durchgeführt werden, die sich aus dem Beremin-Modell mit der<br />

temperaturveränderlichen Weibullspannung σu2 ergeben. Sowohl experimentelle als mit dem GTN-<br />

Modell bestimmte Rissinitiierungswerte der Standardproben ermöglichen eine konservative Prognose<br />

des duktilen Versagens von Großzugproben. Die mit dem GTN-Modell bestimmten<br />

bruchmechanischen Kennwerte können somit für die Sicherheitsbewertung verwendet werden. Auf der<br />

anderen Seite kann das Potential des GTN-Modells durch eine direkte Beschreibung des<br />

Bauteilverhaltnes noch besser ausgenutzt werden<br />

Basierend auf der Übergangstemperatur T27J sowohl des GW als auch des SG können für die meisten<br />

Proben keine konservativen Vorhersagen der tiefsten Anwendungstemperatur Tcalc für die<br />

Großzugproben nach Eurocode 3, Teil 1-10 getroffen werden. Dies liegt daran, dass die<br />

Zähigkeitsunterschiede entlang der heterogenen Schweißnaht mit den T27J Werten nicht genau erfasst<br />

werden können. Eine Verbesserung der Vorhersage kann unter Einbeziehung der tatsächlich<br />

bestimmten Referenztemperatur T0 anstelle der Verwendung der Sanz-Korrelation erzielt werden.<br />

Im Hinblick auf die Ausnutzung möglicher Sicherheitsreserven werden die Vorteile der<br />

Schädigungsanalyse mit dem GTN-Modell gegenüber der FITNET-Prozedur ohne<br />

Constraintbetrachtungen für drei Anwendungsbeispiele aufgezeigt. Mit den in Kap. 5 ermittelten<br />

Schädigungsparametern ist das GTN-Modell in der Lage eine direkte Bestimmung der duktilen<br />

201

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