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Dokument 1.pdf (35.736 KB) - RWTH Aachen University

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5. Modellierung des stabilen Risswachstums<br />

aufgestellt, aus denen der Parameter fc für die 3 Mehrachsigkeiten h=1.0, 2.0 und 3.0 entnommen<br />

werden kann. Da die Bestimmung des Parameters fc für die unterschiedliche Mehrachsigkeiten auch<br />

von der für die Einheitszelle verwendeten Elementgröße abhängt, sind die resultierenden Werte eher<br />

qualitativ zu betrachten und nicht als auf der Mikrostruktur basierende Materialparameter.<br />

Nach der Ermittlung der restlichen Parameter mit Hilfe der Versuche an den gekerbten Rundzugproben<br />

wird schließlich das Schädigungsmodell zur Simulation des Risswiderstandes der<br />

Bruchmechanikproben eingesetzt. Sowohl für den GW als auch die HLSV des Stahls S355 können die<br />

experimentellen Ergebnisse mit dem Schädigungsmodell ohne große Abweichungen wiedergegeben<br />

werden. Bezüglich der Bestimmung der Rissinitiierung kann neben den gewählten<br />

Schädigungsparametern auch der Grad der Vereinfachung des FE Modells durch Ausnutzung der<br />

vorhandenen Symmetrien eine Rolle spielen und ist aus diesen Gründen zu beachten. Während eine<br />

gute Übereinstimmung zwischen den numerischen und experimentellen Risswiderstandkurven für die<br />

GW der Stähle EH36-15, EH36-20 und RQT701-15 erzielt werden kann, unterschätzt die numerische<br />

Prognose deutlich den experimentellen Risswiderstand für den GW des Stahls RQT701-20.Ein<br />

möglicher Grund ist, dass die mechanischen Eigenschaften für diesen Werkstoff starke Streuungen<br />

auch wegen der vorhandenen Seigerungen aufweisen. Bei vielen Bruchmechanikproben mit der HLSV<br />

der Stähle EH36-15, EH36-20 und RQT701-20 tritt kurz nach der duktilen Rissinitiierung<br />

Spaltbruchversagen auf, so dass die Bestimmung der Risswiderstandskurve nicht möglich ist. Das<br />

spröde und Übergangsverhalten dieser Werkstoffe wird weiter in Kap. 6 experimentell und numerisch<br />

untersucht. Aufgrund des ausgeprägten Einflusses des Spannungszustandes auf das duktile<br />

Bruchverhalten besonders bei hohem Anteil an sekundären Hohlräumen, sollte grundsätzlich das 3D<br />

anstelle des 2D FE Modells mit ebenem Dehnungszustand für die Analysen mit dem<br />

Schädigungsmodell verwendet werden.<br />

Die Übertragbarkeit der ermittelten Parameter wird für den Stahl S355 mittels der Versuche an den<br />

SE(B) Proben und für die restlichen Stähle anhand der Zugversuche an den bauteilähnlichen DE(T)<br />

Proben getestet. Die numerische Abschätzung der experimentellen R-Kurvenverläufe für die SE(B)<br />

Probe aus dem homogenem GW und mit der HLSV des Stahls S355 kann am besten mit dem 3D FE<br />

Modell unter Ausnutzung der Symmetrie in Dickenrichtung erzielt werden. Wird zusätzlich die<br />

Symmetrie in der Längsrichtung ausgenutzt, so überschätzt die Numerik den experimentellen<br />

Risswiderstand erheblich. Wie bereits in [HOL93] für die Kleinprobengeometrie demonstriert wird,<br />

beeinflusst eine proportionale Veränderung der Geometrie bei den SE(B)-Proben mit W=2B kaum den<br />

Risswiderstand, was mit den Proben aus GW für den S355 bestätigt werden kann. Die Bestimmung der<br />

physikalischen Initiierungswerte für die DE(T) Proben mit der Potentialmethode weist große<br />

Unsicherheiten auf, die durch die auftretenden Schweißnahtfehler noch verstärkt werden. Die<br />

experimentell ermittelten Rissinitiierungswerte für die DE(T) Proben liegen grundsätzlich höher als die<br />

Ji-Werte aus den Bruchmechanikversuchen, wenn die Schweißnahtfehler keine eindeutige Auswertung<br />

des Potentialschriebs zulassen. Ob diese Tatsache eher auf die niedrigere Mehrachsigkeit in der DE(T)<br />

oder auf die Ungenauigkeit der Potentialmethode zurückzuführen ist, kann nicht eindeutig geklärt<br />

werden. Mit dem Schädigungsmodell werden ebenfalls höhere Ji-Werte als bei Bruchmechanikproben<br />

bestimmt, wobei die numerische Initiierung für die HLSV der Stähle EH36-15I und EH36-20I bei einer<br />

kleineren Rissspitzenbelastung in Vergleich zu Experimenten auftritt.<br />

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